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Freitag, 28. Februar 2014

Ai Weiwei zu Gast in Jena

Ausstellung in den Antikensammlungen
Redaktion: Friedrich-Schiller-Universität Jena
PRESSEMITTEILUNG
Jena/gc. Der chinesische Künstler Ai Weiwei ist weltbekannt und das nicht nur wegen seiner Kunst. Für seinen Einsatz für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und gegen Umweltzerstörung in seiner Heimat, hat er unter einer Vielzahl von Repressalien zu leiden, die die Weltöffentlichkeit alarmieren. Nach einer mehrwöchigen Haftstrafe im Jahr 2011 und einem Verfahren wegen Steuerhinterziehung darf er China nicht mehr verlassen.

Und dennoch geht Ai Weiwei seit gut zwei Jahren auf Reisen und macht im Moment Station an der Friedrich-Schiller-Universität Jena – wenn auch nur in Form einer kleinen Statuette. Die etwa 60 Zentimeter große Bronzeskulptur „Ai Weiwei 81“ des Landshuter Künstlers Richard Hillinger ist während der nächsten Wochen in einer kleinen Ausstellung der Antikensammlungen zu sehen. Der Titel der Skulptur nimmt Bezug auf die Festnahme Ai Weiweis im Jahr 2011, als er für 81 Tage in Haft saß.

„Hillinger schickt diese Skulptur an Sammlungen, Museen und öffentliche Personen quer durch Deutschland und möchte damit auf die Freiheit der Kunst hinweisen, für die sich auch Ai Weiwei einsetzt“, erläutert Dr. Dennis Graen den „Gastaufenthalt“ des chinesischen Künstlers in Jena. „Wir freuen uns, dieses Anliegen unterstützen und die Plastik der Jenaer Bevölkerung zeigen zu können“, so der Kustos der Antikensammlungen der Universität Jena. Nicht nur, weil das Thema Freiheit – in Kunst, Forschung und Lehre – an der Jenaer Universität eine zentrale Rolle spielt, schließlich trägt sie den Namen des „Dichters der Freiheit“ Friedrich Schiller.

Vielmehr geht es dem Archäologen auch darum, deutlich zu machen, dass die Freiheit der Kunst auch in Deutschland nicht immer selbstverständlich war. Dennis Graen erinnert beispielsweise an den Nationalsozialismus, als Bücher verbrannt und Kunst als „entartet“ deklariert wurde, oder an die Zeit der SED-Diktatur, in der die Staatsführung einen „sozialistischen Realismus“ vorgab.

Und bereits in der Antike unterlag die Kunst dem Einfluss der Herrschenden und wurde genutzt, um politische Anliegen zu verbreiten, wie Dr. Graen weiß. Beispiele dazu sind ebenfalls Teil der kleinen Ausstellung, die die Jenaer Archäologen zusammen mit dem Kunstwerk „Ai Weiwei 81“ aktuell im Ausstellungsraum der Antikensammlungen in der Carl-Pulfrich-Straße 2 zeigen. Die Öffnungszeiten sind jeweils mittwochs und samstags von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bildunterschrift:
Die rund 60 Zentimeter große Bronzeskulptur „Ai Weiwei 81“ ist derzeit an der Uni Jena zu sehen. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU

Kontakt:
Dr. Dennis Graen
Institut für Altertumswissenschaften
der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641-944827
dennis.graen@uni-jena.de

Aussender:
Dr. Ute Schönfelder
Stabsstelle Kommunikation
Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641-931041
Fax: 03641-931032
ute.schoenfelder@uni-jena.de
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