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Dienstag, 29. April 2014

60 Hektar KZ

Gedenkstätte Neuengamme lädt ein
Redaktion: Hamburger Kulturbehörde
PRESSEMITTEILUNG
Hamburg/gc.  Mit einem neuen Eingangsbereich, einem zweibändigen Katalog aller fünf Dauerausstellungen und der Veröffentlichung aller Ausstellungsinhalte im Internet vollendet die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ihre vor zehn Jahren eingeleitete Neugestaltung.

Zu diesem Anlass werden acht ehemalige KZ-Häftlinge aus Belarus, Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Polen und Schweden sowie zahlreiche Angehörige Anfang Mai 2014 in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu Gast sein, um gemeinsam mit Hamburgern den 69. Jahrestag ihrer Befreiung zu begehen.

Am Ort des historischen Lagereingangs empfängt die Gedenkstätte ihre Gäste in einem neu errichteten 150 Quadratmeter großen Servicepoint mit Überblicksinformationen zur Erschließung des 60 Hektar großen Gedenkstättengeländes.

Ferner liegt zu den diesjährigen Gedenkveranstaltungen ein neuer 750-seitige Katalog druckfrisch vor. Er enthält die Texte, Fotos und Dokumente der Hauptausstellung sowie der vier ergänzenden Ausstellungen. Zudem stellt unter www.neuengamme-ausstellungen.info erstmals eine Gedenkstätte nahezu ihre gesamten Ausstellungsinhalte online, darunter mehr als 500 Biografie- und Themenmappen sowie über 150 Film- und Audiosequenzen.

Im Zentrum der Ausstellungen stehen die Beschreibung der Herrschaftstechnik der SS, der Prozess der Dehumanisierung und das Leid der Häftlinge, das für die Überlebenden mit der Befreiung im Mai 1945 nicht endete, sondern bis heute auch in den Familien und im öffentlichen Gedächtnis nachwirkt.

Erstmals bietet die KZ-Gedenkstätte Neuengamme am 2. und 3. Mai 2014 eine Mehrgenerationen-Begegnung an, in der ehemalige Häftlinge, ihre Kinder und Enkel in Austausch mit Jugendlichen und Interessierten aus Hamburg und Umgebung treten. Thematisiert werden die Überlieferungsformen innerhalb der Familien, die Erinnerungskulturen in den jeweiligen Ländern, die Nachwirkungen der Verfolgung bis in die Gegenwart sowie aktuelle Formen von Ausgrenzung in Europa.

Mehr Informationen zur Mehrgenerationen-Begegnung finden Sie hier.

Am Abend des 2. Mai 2014 um 19 Uhr stellt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung die Neuauflage der deutschen Ausgabe der Memoiren von Dr. Hédi Fried vor. Die schwedische Autorin sowie zwei ihrer Enkelsöhne werden über die Weitergabe der Erinnerung innerhalb ihrer Familie sprechen und Perspektiven für eine künftige Erinnerungsarbeit nach dem Verschwinden der Zeitzeugen diskutieren.

Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

Auf der internationalen Gedenkveranstaltung am 4. Mai 2014 um 11 Uhr auf dem Appellplatz des ehemaligen KZ Neuengamme (Nähe Haupteingang), werden die Teilnehmenden dann von der Mehrgenerationen-Begegnung berichten. Außerdem sprechen Dr. Detlef Garbe, Direktor der KZ-Gedenkstätte, der belgische Überlebende Victor Malbecq, Präsident der Amicale Internationale KZ Neuengamme, sowie deren Generalsekretärin Christine Eckel. Es singt der Chor Hamburger Gewerkschafter.

Ehemalige Häftlinge aus Belarus, Dänemark, Frankreich, Polen und Schweden werden am 5. Mai 2014 um 10 und um 12 Uhr in Zeitzeugengesprächen von ihrer Verfolgung, ihrer Haft, der Befreiung sowie dem Leben nach dem Überleben berichten.

Das ausführliche Programm finden Sie hier

Eine Anmeldung für die Mehrgenerationen-Begegnung und die Zeitzeugengespräche ist obligatorisch, die Gedenkveranstaltung ist öffentlich.

Infos und Anmeldungen:
Ulrike Jensen
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Tel.: 040-428 131 519
ulrike.jensen@kb.hamburg.de

Rückfragen der Medien:
Enno Isermann
Pressestelle der Hamburger Kulturbehörde
Tel.: 040-428 24 207
enno.isermann@kb.hamburg.de
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