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Donnerstag, 7. August 2014

Very bayerisch

... von Heiko Wruck
GLOSSE
Was ist daran nicht zu verstehen? Da kämpft sich ein kleines englisches Arbeiterkind mühsam nach oben und soll, oben angelangt, wegen einer Bagatelle ins Gefängnis. Nee, das hat mit Gerechtigkeit gar nichts zu tun. Bernie Ecclestone bleibt unbescholten und nicht vorbestraft.

Natürlich kann der ehemalige Mitarbeiter der Ipswicher Stadtwerke und heutige Formel-I-Boss sich nicht vor jedem Deal von seinem Gegenüber ein Polizeiliches Führungszeugnis zeigen lassen. Woher hätte der aus einfachen Verhältnissen stammende Brite auch wissen sollen, dass Gerhard Gribkowsky mehr als nur Risikovorstand der BayernLB – und damit Amtsträger – war? Der sollte lediglich an der Formel-1-Übernahme durch die Investmentgesellschaft Alpha Prema mitwirken.

Dass der Risikovorstand in den Fokus der Staatsanwaltschaft geriet, die gegen ihn ermittelte, wegen des Verdachts, Bestechungsgeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar angenommen und vor dem Fiskus versteckt zu haben, ist nicht dem unbedarften Arbeitersohn aus Ipswich anzulasten. Ende Juni 2012 wurde Gribkowsky zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt. Nun hat sich Bernie Ecclestone in München freiwillig verpflichtet, 100.000.000 Dollar zu zahlen. Welches Arbeiterkind wäre dazu bereit?

Kontakt:
Heiko@Wruck.org
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