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Dienstag, 25. November 2014

Forschungsgelder fehlverteilt

600 Millionen pro Jahr in Deutschland
Redaktion: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
PRESSEMITTEILUNG
Düsseldorf/gc. AWMF fordert sachgerechte Zuweisung von Landesmitteln: Über 600 Millionen Euro an Forschungsgeldern aus Landeszuschüssen werden jedes Jahr an den medizinischen Fakultäten nach wissenschaftlich nicht ausreichend validen Leistungskriterien vergeben.

Dies berichtete auf der Delegiertenkonferenz der AWMF - Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften am 15. November 2014 in Frankfurt (Main) der Sprecher der AWMF-Kommission für Leistungsevaluation in Forschung und Lehre, Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen (Göttingen). Die AWMF fordert daher eine sachgerechte Neuordnung der leistungsorientierten Verteilung der Landesmittel für Forschung an den medizinischen Fakultäten. Sie hat hierfür kürzlich Empfehlungen formuliert und in einem Positionspapier* niedergelegt.

Damit weiß sie sich in guter Gesellschaft. So fordert z.B. ein Konsortium führender US-amerikanischer und internationaler Wissenschaftsorganisationen ebenso wie die AWMF, den bislang im Vordergrund stehenden sogenannten Journal Impact Factor als Qualitätsmaß von Wissenschaft aufzugeben**. In der mittlerweile von über 500 internationalen Wissenschaftsorganisationen und über 12.000 Einzelpersonen unterzeichneten San Francisco Declaration on Research Assessment*** wird die Verwendung alternativer Bewertungskriterien für die Leistung von Wissenschaftlern gefordert. Hierzu macht die AWMF jetzt konkrete Vorschläge. Nur eine wissenschaftlich valide Leistungsbewertung, die der Vielfalt und Komplexität medizinischer Forschung Rechnung trägt, kann auch einer sachgerechten Zuweisung öffentlicher Forschungsmittel zugrundliegen.

Eine weitere Vergabe von Forschungsmitteln auf der Basis der Journal Impact-Faktoren kann heute nicht mehr als lege artis gelten, zumal mittlerweile sowohl inhaltlich gut begründete als auch - im Zeitalter IT-basierter Dokumentation von Forschungsleistungen - mit durchaus vertretbarem Aufwand implementierbare Alternativen existieren. Angesichts des großen Verteilungsvolumens leistungsorientierter Forschungsgelder ist aus Sicht der AWMF eine derartige Reform der Kriterien für ihre Vergabe im Interesse nicht nur der medizinischen Wissenschaft, sondern auch des Steuerzahlers geboten.

Aussender:
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40223 Düsseldorf
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