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Freitag, 1. Mai 2015

Online-Umfrage zu Social Freezing

Sozio-kulturelle Aspekte, fertilitätsspezifisches Wissen
Redaktion: Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie
PRESSEMITTEILUNG
Rostock/gc. Die Verschiebung des Kinderwunsches und somit der Elternschaft in ein fortgeschrittenes Alter ist ein demographischer Trend, der sich seit mehreren Jahren in Europa verstärkt. Während Kinder sowohl aus persönlicher als auch gesellschaftlicher Sicht als wichtig bewertet werden, bevorzugen viele der Befragten das 35. oder spätere Lebensjahr um den Kinderwunsch zu verwirklichen.


Als Ursachen für die Kinderlosigkeit bei 36- bis 40-jährigen Probanden nennen Schytt et al. (2014) neben einem nicht vorhandenen Kinderwunsch, einen fehlenden Partner, fehlende Reife für eine Elternschaft sowie die Priorität anderer Beschäftigungen. Zudem ist das Wissen über fertilitätsbezogene Aspekte bei vielen Personen nur unzureichend. So wird die Abnahme der weiblichen Fertilität mit zunehmendem Alter meist unterschätzt, während die Anzahl an infertilen Paaren sowie die Erfolgsraten von ART überschätzt werden.

Mit dem sogenannten ‚Social Freezing‘ gibt es seit wenigen Jahren die Möglichkeit, (frühzeitig) reproduktionsmedizinische Techniken in Anspruch zu nehmen, wenn eine Elternschaft erst in der Zukunft geplant ist. ‚Social Freezing‘ bezieht sich dabei auf den Vorgang, dass Frauen aus nichtmedizinischen Gründen (z.B. momentan fehlender Partner, Karrierepläne) Eizellen entnommen und eingefroren werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung zu verwenden. Somit kann der Kinderwunsch auf eine spätere Zeit verschoben werden und die Chancen, in einem fortgeschrittenen Lebensalter noch Mutter zu werden, werden erhöht.

‚Social Freezing‘ als relativ neues, ursprünglich für Krebspatienten entwickeltes Verfahren, löst weiterhin viele ethische und politische Debatten aus. Bislang existieren nur sehr wenige Studien, die die Einstellung und Akzeptanz zur vorsorglichen Eizell-Lagerung bei nichtmedizinischer Indikation bei Frauen untersucht haben (z.B. Stoop et al, 2011). Studien zu Einstellungen von Männern zu dieser kontroversen Thematik sowie im Hinblick auf mögliche sozio-kulturelle Einflussfaktoren sind uns bisher nicht bekannt.

Aus diesem Grund führt das Universitätsklinikum Heidelberg von 1. April 2015 bis zum 31. Mai 2015 eine kurze, anonyme Online-Umfrage durch, mit welcher der Zusammenhang zwischen Einstellungen zu ‚Social Freezing’, fertilitätsspezifischen Wissen sowie sozio-kulturellen Aspekten bei Frauen und Männern in der deutschen Population erfasst werden soll.


Die Umfrage ist offen für Frauen und Männer mit und ohne (aktuellen) Kinderwunsch jeglicher Altersstufen.

Kontakte:
UniversitätsKlinikum Heidelberg
Institut für Medizinische Psychologie
AG „Psychologie in der Gynäkologie“
Beate Ditzen
Tewes Wischmann
Réka Cserepes
Maren Häcker
Bergheimer Straße 20
69115 Heidelberg
Tel.: 06221-568148
Tel.: 06221-568137
social.freezing@med.uni-heidelberg.de

Literaturverweis:
Stoop D, Nekkebroeck J, Devroey P. 2011: A survey on the intentions and attitudes towards oocyte cryopreservation for non-medical reasons among women of reproductive age. Human Reproduction, 26, 3 655–661. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) ist eine interdisziplinäre Fachgesellschaft und befasst sich seit Jahrzehnten mit Forschung an der Schnittstelle von Psychologie und Medizin http://www.dgmp-online.de - Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie http://www.dgmp-online.de: Prof. Dr. Peter Kropp, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsmedizin, Gehlsheimer Straße 20, 18147 Rostock http://www.imp.med.uni.-rostock.de

Aussender:
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Fakultät der Universität Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock

Prof. Dr. Peter Kropp
Tel.: 0381-494-9530
Fax: 0381-494-9532
peter.kropp@med.uni-rostock.de
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