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Sonntag, 26. Juli 2015

Grab mit Uhr, Drucksensor und Iris-Scan

Computer und Web wecken neue Sicherheitsbedürfnisse
von Heiko Wruck
BERICHT
Schwerin/gc. Ein Arzt operiert in seiner Klinik einen Patienten, der sich nicht im selben Gebäude, sondern gänzlich in einer anderen Stadt befindet. Analphabeten diskutieren mit Wissenschaftlern. Stumme unterhalten sich mit Gehörlosen. Blinde tauschen sich mit Gelähmten aus.

Experten erörten Fragen mit Laien, ohne eine gemeinsame Sprache zu sprechen – über zig Tausende Kilometer, in Echtzeit über Sprach- und Ländergrenzen hinweg, kontinentübergreifend. Computer und das Internet machen dies möglich. Bald wird jedes Telefon direkt Übersetzungen in jeder beliebigen Sprache anbieten. Doch immer bedarf es hierfür Unternehmen, die sich mit der Hard- und Software für diese intelligente Vernetzung auskennen.

„Aber das allein reicht bei weitem nicht“, sagt Jörg Thiede, Geschäftsführer der Schweriner Porthun & Thiede Systemhaus GmbH & Co. KG. Thiede: „Entscheidend ist die Idee, die zur individuellen Lösung führt.“

Das Systemhaus hat sich als unabhängiges Dienstleistungsunternehmen auf die Schaffung von Lösungen und den Vertrieb von Computernetzwerken sowie Telekommunikationsanlagen, die Planung, Überwachung und Wartung von Computersystemen spezialisiert. Die Softwareentwicklungs- und Schulungsgesellschaft ist Fachhändler für die kaufmännische Software Selectline und Anbieter für Schulungen zu Microsoft Office und Selectline sowie Programmierung von individueller Software. Der PC-Spezialist in Schwerin ist Außenstelle und Servicestützpunkt mit Ladengeschäft für den Handel und die Reparatur von EDV-Technik.

Cloud-Anwendungen, Datensicherheit und sich verändernde Alltagsgewohnheiten bestimmen aktuell die Diskussionen gesellschaftlicher Entwicklungen. Bargeldloser Zahlungsverkehr, gläserne Patienten auf der Krankenkassenkarte, die Black Box im Auto oder das Recht auf Vergessen und die NSA-Spionageaffäre sind einige Schlagworte, die die Menschen verunsichern. „Die Verfügbarkeit und Schutz der betrieblichen und  persönlichen Daten sollten bei allen Überlegungen in Sachen Kommunikationstechnik immer im Mittelpunkt stehen. Man sollte sich also gut überlegen, in welchem Land die Cloud-Server stehen, auf denen man seine Dateien abgelegt hat und sollte sich zwingend fragen, welches Sicherheitsrisiko besteht oder ob man sogar sein Eigentumsrecht an den eigenen Daten an ausländische Cloud-Provider ab­getreten hat. Denn es geht auch anders“, sagt Jörg Thiede. Eigene Cloud-Lösungen seien längst keine Hexerei mehr und auch für Privatpersonen durchaus interessant. Was mit eigenen Daten passiert, hat man dann selbst in Kontrolle. Es bedarf dazu einer breitbandigen Infrastruktur. Ein guter Schutz der Daten und erhöhter Sicherheitsinteressen beginnt mit aktuellen Betriebssystemen und Virenscannern in Verbindung mit richtig konfigurierten, leistungsstarken Firewalls. Windows 10 soll am 29. Juli 2015 erscheinen. Hier deutet alles darauf hin, dass das neue Betriebssystem nicht nur für Privatanwender, sondern auch in Wirtschaft und Verwaltung die solide Nachfolge von Windows 7 werden wird. „Dass Windows 10 für Besitzer der Windows-Versionen 7 und 8 für den Umstieg innerhalb einen Jahres nach Erscheinen kosten­los sein soll, wird sicher weiter zu seiner Beliebtheit und Ver­breitung beitragen.“ Thomas Sachs von PC Spezialist Schwerin empfiehlt, den Umstieg auf das neue Betriebssystem vom Profi machen zu lassen. „Eine entsprechende Vorsorge und Absicherung beginnt auch beim Umstieg auf Windows 10 mit der Sicherung der bestehenden Daten. Das betrifft nicht nur die eigenen Dateien, sondern auch die Konfigurationen der Hard- und Software“, erklärt Sachs. Wie wichtig der Zugang zu den persönlichen Daten und die Notwendigkeit des Schutzes der Privatsphäre ist, zeigt die folgende Utopie.

Eine Utopie
● Auf der Frontscheibe seines Wagens war plötzlich der Hinweis erschienen, dass das Strafgeld für die eben von der Black Box registrierten Geschwindigkeitsübertretung bereits von seinem Konto abgebucht worden ist. Per Sprachsteuerung veranlasst er die Rückbuchung. Dann parkt er sein Auto und geht auf den Friedhof. Er kniet sich vor das Grab. Ein Iris-Scan bestätigt seine Identität. Drucksensoren unter den Knien registrierten das Gewicht. Mit einem Fingerabdruck löst er den Startvorgang für die Überwachung des strikt vorgeschriebenen Trauerrituals aus. Nach zwanzig Minuten stiller Andacht ertönt ein akustisches Signal. Er darf das Trauerritual beenden und die nächste Rate des Erbes ist auf seinem Konto eingegangen. Der Zahlungseingang wird ihm auf dem großen Display des Grabsteins angezeigt. Ebenso der Hinweis, dass auch das Finanzamt seinen Teil erhalten hat. Zum Schluss erscheint die Erinnerung an den nächsten Termin, der eine weitere Rate des Erbes bringt. Wieder am Fahrzeug stellt er fest, dass das Auto für die Benutzung online gesperrt wurde. Zuviele Verstöße ... Neben ihm hält ein autonom fahrendes Vehikel, das ihn zur nächsten Polizeistation bringt: zur Klärung eines Sachverhalts ...

Bildunterschrift:
Thomas Sachs (re.) vom PC Spezialist Schwerin, Geschäftsführer Hajo Porthun (Mitte) und Jörg Thiede (li.): Die ständige Verfügbarkeit von betrieblichen und persönlichen Daten auf allen Geräten – innerhalb und außerhalb öffentlicher Bereiche – macht zwar das Leben und die Arbeit leichter, erfordert jedoch eine verlässliche Sicherheitsarchitektur, um sich vor Fremdzugriffen und Missbrauch zu schützen. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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