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Mittwoch, 10. Februar 2016

Leben am Limit

von Heiko Wruck
GLOSSE
Manchmal ist es zum Verzweifeln.  Die Frau hat nicht funktioniert. Deswegen muss ich heute mit ungebügelten Socken zur Arbeit. Auch das Frühstück war eine Katastrophe, kein Tröpfchen Wein im Haus.


Und dann auch noch der Streit darüber, ob unser Sohn für den Tag Pepsi oder Coke, Hanuta, Milchschnitte oder ein Haribos in die Kita mitnimmt. Manchmal läuft wirklich alles schief.

Als ehrenamtlicher Bürgermeister will ich heute einen Kredit reinholen. Die Gegenfinanzierung soll über Steuern aufs Taschengeld der Kinder erfolgen. Mal sehen, was die Banker sagen? Immerhin machen viele Banken Milliardenverluste und bestimmen trotzdem über ihre Kreditvergabe die Geschicke von  Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Wenn jemand weiß, ob mein Steuermodell funktioniert, dann sind es die Banker.

Danach muss ich zum Job Center, weil ich Langzeitarbeitsloser bin. Glauben Sie, dass mich dort mit meinen 55 Jahren jemand wirklich respektiert? Fehlanzeige! Als ehrenamtlicher Bürgermeister und Hartz-IV-Empfänger sitzte ich mit den Mitarbeitern des Job Centers zwar im selben Boot, wir werden alle allein aus Steuern finanziert, aber sie schikanieren sich mich trotzdem mit unsinnigen Maßnahmen und Mittelkürzungen, wenn ich was ablehne.

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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