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Freitag, 8. April 2016

„Die Waffen meiner Bank“

Rüstungsgeschäfte Ihrer Finanzinstitute
Redaktion: Facing Finance
PRESSEMITTEILUNG
Berlin/gc. Mit ihrer am 7. April 2016 vorgestellten Studie „Die Waffen meiner Bank“ legen die Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald Recherchen zu den deutschen Geldgebern relevanter Rüstungshersteller vor.
● Vor allem Großbanken finanzieren Rüstungsfirmen
● Bankrichtlinien schließen Rüstungsfinanzierung oft nicht umfassend aus
● Über Investmentfonds sind auch Sparer an Waffenfirmen beteiligt

Untersucht wurden deutsche Banken und ihre Finanzbeziehungen der letzten drei Jahre zu wichtigen globalen und nationalen Rüstungsfirmen. Auch vergleicht die Broschüre die Bankenrichtlinien für den Rüstungssektor und analysiert Waffeninvestitionen der gängigsten Fonds deutscher Sparer.

Die Studie erklärt, wie Waffenlieferungen in Konfliktzonen nicht nur zur Ausrüstung involvierter Staaten beitragen, sondern zu Toten und Verletzten sowie Armut, Flucht und Vertreibung führen. Durch regelmäßige Kredite für die Rüstungsindustrie forcieren Banken diesen Prozess. Beliebter Kunde deutscher Banken ist z.B. der ThyssenKrupp-Konzern, einer der weltweit größten U-Boot-Exporteure. Auch Rheinmetall und seine Umgehungsstrategie deutscher Rüstungsexportgesetze findet offensichtlich großen Anklang bei deutschen Banken.

Die Organisationen kritisieren vage Selbstverpflichtungen der Banken und mangelnde Transparenz. Umfragen zeigen, dass Bundesbürger/innen mehrheitlich Rüstungsgeschäfte ihrer Banken ablehnen. „Die Kunden haben das Recht zu erfahren, in welche Geschäftszweige und in welche Firmen ihr Geld angelegt wird – vor allem, wenn es um so kontroverse Branchen wie die Rüstungsindustrie geht“, sagt Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand von Facing Finance.

Zu einem Großteil der untersuchten Firmen unterhalten folgende Banken Geschäftsbeziehungen: die Deutsche Bank (Volumen: 1,47 Mrd. €), die Commerzbank (1,24 Mrd. €), die HypoVereinsbank/UniCredit (1,23 Mrd. €) und die Bayerische Landesbank (656 Mio. €). „Viele deutsche Großbanken haben aus Angst um ihre Reputation zuletzt Richtlinien für den Rüstungssektor verabschiedet, etwa zum Thema Streumunition. Der Praxischeck belegt: Das reicht nicht. Rüstungsgeschäfte in Konfliktregionen oder Atomwaffenhersteller etwa finanzieren sie weiterhin“, sagt Barbara Happe, urgewald-Bankenreferentin.

Die Geldinstitute, so die Studie, können als Geldgeber und Anteilseigner erheblichen Einfluss auf die Rüstungsindustrie ausüben. Bisher ließen sich jedoch nur vereinzelt vor allem Nischenbanken identifizieren, die Rüstungsunternehmen konsequent meiden.

Die Studie steht seit dem 7. April 2016 ab 11.30 Uhr zum Download bereit:

Die Vorstellung der Studie erfolgte am 7. April 2016, 11:30 - 14:30 Uhr in der „Kalkscheune“, Johannisstr. 2, 10117 Berlin.

Kontakte:
Barbara Happe                                                               
Bankenreferentin urgewald
Tel.: 0172-68 144 74
barbara@urgewald.org

Thomas Küchenmeister
Geschäftsführender Vorstand Facing Finance
Tel.: 0175 4964 082
kuechenmeister@facing-finance.org

Hintergrund:
FACING FINANCE e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich für Umweltschutz und Menschenrechte einsetzt und sich gegen Korruption und jeglichen Umgang mit völkerrechtswidrigen Waffen engagiert. Vor diesem Hintergrund begleitet der Verein das Investitionsverhalten internationaler Finanzdienstleister kritisch und dokumentiert die sozialen, ökologischen und ökonomischen Folgen der Geschäftspraktiken multinationaler Konzerne. Um erhöhte Aufmerksamkeit auf diese Themen zu lenken engagiert sich FACING FINANCE e.V. auch im Rahmen nationaler und internationaler NGO-Netzwerke und Kampagnen.

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