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Montag, 18. Juli 2016

Anzeichen für Immobilienpreisblase

Bei Wohnhäusern, nicht bei Wohnungen
Redaktion: RWI
PRESSEMITTEILUNG
Essen/gc. In immer mehr Regionen deutet der Anstieg der Preise für Wohnhäuser auf übersteigerte Preiserwartungen und damit die Gefahr einer Immobilienblase hin.


Für Wohnungen ist dies hingegen nicht zu beobachten. Zu diesen Ergebnissen kommt das dritte Immobilienpreis-Monitoring des RWI auf Basis von Daten des Internet-Immobilienportals „ImmobilienScout24“. Es liefert ein regionales Monitoring auf der Ebene von Arbeitsmarktregionen.

In immer mehr Regionen Deutschlands deutet sich bei den Preisen für Wohnhäuser eine Immobilienpreisblase an. Insbesondere im Norden Deutschlands, etwa Hamburg und Hannover, sind die entsprechenden Preise stärker gestiegen als es die allgemeine Preisentwicklung hätte erwarten lassen. Aber auch in Berlin und München gibt es Anzeichen für übersteigerte Preise für Wohnhäuser. Für Wohnungen lässt sich hingegen kein deutlich gestiegenes Risiko einer Preisblase beobachten. Zu diesen Ergebnissen kommt das dritte regionale Immobilienpreis Monitoring des RWI auf Basis von Daten des Internet-Immobilienportals „ImmobilienScout24“ auf der Ebene von Arbeitsmarktregionen.

Während sich im vorhergehenden Immobilienpreis Monitoring vom Dezember 2014 nur in 18 der 141 Arbeitsmarktregionen Anzeichen für überhöhte Immobilienpreise für Wohnhäuser zeigten, stieg ihre Zahl bis April 2016 auf 47, was einem Drittel der Arbeitsmarktregionen entspricht. Bei den Wohnungen ist das Risiko einer Immobilienpreisblase hingegen nicht deutlich gestiegen. Gegenüber 2014 hat sich die Anzahl der Arbeitsmärkte mit Anzeichen für eine Überhitzung um lediglich 4 auf nun 20 Regionen erhöht.

Immobilienpreise in Deutschland haben sich deutlich erhöht
Insgesamt sind die Immobilienpreise in Deutschland in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen. Im vierten Quartal 2015 verteuerten sich deutsche Wohnimmobilien in realer Betrachtung nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich um etwa 4 Prozent. In der ersten Hälfte dieses Jahres hat sich der Preisauftrieb weiter beschleunigt. Hierauf weist zumindest der auf Informationen von im Internet angebotenen Wohnimmobilien beruhende Immobilienindex IMX von Immobilienscout24 hin. Dieser basiert auf Angebotspreisen und kann daher frühzeitig auf Preistendenzen hinweisen. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2016 verteuerten sich Bestandsimmobilien laut IMX um etwa 11 (Wohnungen) bzw. etwa 6 Prozent (Häuser).

Die Stärke des Preisanstiegs alleine sagt jedoch wenig über dessen Nachhaltigkeit aus. Um den Zusammenhang von Einkommensperspektiven und Immobilienpreisen abzubilden, wird daher in der Studie anhand regionaler Preisindizes untersucht, ob es Anzeichen auf eine nicht nachhaltige Preisentwicklung in den einzelnen Arbeitsmarktregionen gibt. Hierzu wird mittels eines statistischen Verfahrens getestet, ob ein hoher Preisanstieg fundamental gerechtfertigt ist oder auf übersteigerten Erwartungen basiert, die das Entstehen einer Preisblase ankündigen können.

Grundlage der Studie ist ein Datensatz von „ImmobilienScout24“ für den Zeitraum Januar 2007 bis April 2016. Neben den Informationen über den Angebotspreis enthält dieser auch Angaben zu preisbestimmenden Charakteristika von Wohnungen und Wohnhäusern wie Wohnfläche, Zimmeranzahl, Objektalter und das Vorhandensein von Keller, Garten oder Balkon. Dadurch ist es möglich, den Preisanstieg um Einflüsse einer sich ändernden Qualität der angebotenen Objekte zu bereinigen.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Roland Döhrn
Tel.: 0201-81 49 262

Dieser Pressemitteilung liegt der Beitrag „Monitoring regionaler Immobilienpreise 2016: Gefahr einer Überhitzung am Häusermarkt gestiegen“ aus dem Konjunkturbericht des RWI zugrunde.

Aussender:
Rheinisch-Westfälisches Institut
für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI)
Kommunikation
Hohenzollernstraße 1 - 3
45128 Essen
rwi@rwi-essen.de

Sabine Weiler
Pressesprecherin
Telefon: 0201-81 49 2 13
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sabine.weiler@rwi-essen.de

Katharina Fischer
Pressereferentin
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