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Freitag, 30. September 2016

Pflegeheime: Menschenrechte wirken präventiv

Internationaler Tag der älteren Menschen am 1. Oktober
Redaktion: Deutsches Institut für Menschenrechte
PRESSEMITTEILUNG
Berlin/gc. Anlässlich des Internationalen Tags der älteren Menschen fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte eine stärke Beachtung der Menschenrechte in Pflegeheimen.


„Die Umsetzung der Rechte von Menschen in Pflegeheimen kann nur gelingen, wenn die Rechte der zu Pflegenden und die der Pflegekräfte gleichermaßen gestärkt werden“, erklärt Petra Follmar-Otto, Leiterin der Abteilung Menschenrechtspolitik Inland/Europa.

Prekäre Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen wirkten sich negativ auf die Rechte der älteren Menschen aus, da sie Vernachlässigungen, mechanische und pharmazeutische Formen der Ruhigstellung oder Misshandlungen begünstigten.

Wichtig sei es, Menschenrechte in der Ausbildung aller Pflegekräfte zu verankern. Nicht nur Leitungs- und qualifizierte Pflegekräfte, sondern auch Alltagsassistentinnen, die ältere Menschen bei alltäglichen Aktivitäten unterstützen, müssten mit den grundlegenden Menschenrechten und mit praktischen Lösungen für ihre Umsetzung im Pflegealltag vertraut gemacht werden.

„Menschenrechte wirken präventiv: Wenn sie schon bei der Organisation der Pflege in den Blick genommen werden, kommt es seltener zu Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen“, erläutert Claudia Mahler, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Autorin der Studie „Menschenrechte in der Pflegepraxis. Herausforderungen und Lösungsansätze in Pflegeheimen“. In Pflegeheimen, die ein besonderes Augenmerk auf die Beachtung der Menschenrechte richteten, könnten ältere Menschen leichter selbstbestimmt und gleichberechtigt am politischen und gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Die am 28. September 2016 veröffentlichte Studie enthält Empfehlungen an die Politik und Akteure in der Pflege sowie gute Praxisbeispiele für die menschenrechtskonforme Gestaltung der Altenpflege.

Weitere Informationen:


Aussender:
Deutsches Institut für Menschenrechte
Bettina Hildebrand
Pressesprecherin
Tel.: 030-259 359 13
Mob.: 0160-966 500 83
hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
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