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Donnerstag, 27. Oktober 2016

Morde in der Heil- und Pflegeanstalt

NS-Euthanasie auf dem Schweriner Sachsenberg
Redaktion: Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern 
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Die Heil- und Pflegeanstalt auf dem Schweriner Sachsenberg, im 19. Jahrhundert zur Behandlung psychisch kranker Menschen gegründet, gehört zu den zentralen Orten der nationalsozialistischen Medizinverbrechen auf dem heutigen Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns.


Zwischen 1939 und 1945 wurden Patienten aus ganz Mecklenburg nach Schwerin gebracht und ermordet. Hier stellten die Ärzte auch die Transporte zur berüchtigten Tötungsanstalt in Bernburg zusammen. Selbst nach dem Ende der sogenannten Aktion T4 ging das Morden auf dem Sachsenberg weiter. Mindestens 1.900 Menschen fielen der NS-„Euthanasie“ zum Opfer. Die Auswertung eines umfangreichen Aktenbestands, den die heutige Carl-Friedrich-Flemming-Klinik an das Landesarchiv übergeben hatte, erlaubt erstmals eine detaillierte Analyse der Schweriner Geschehnisse von damals.

Der Direktor der Landeszentrale, Jochen Schmidt: „Die Schicksale dieser Menschen, die zu den Schwächsten der Gesellschaft gehören, sind im öffentlichen Gedächtnis bislang kaum verankert, gleichzeitig blieben die Täter lange Zeit allzu oft unbenannt. Das Buch leistet daher einen elementaren Beitrag für die Aufarbeitung dieses Themas und schließt eine Lücke in der Geschichtsschreibung Mecklenburgs.“

Das Buch kann bei der Landeszentrale für politische Bildung gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bestellt werden (www.lpb-mv.de).

Kathleen Haack, Bernd Kasten, Jörg Pink: Die Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg-Lewenberg 1939-1945, herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2016 (Erinnerungsorte in Mecklenburg-Vorpommern; Band 2).

Aussender:
Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern
Jochen Schmidt
Tel.: 0385 3020911
Fax: 0385 3020922
j.schmidt@lpb.mv-regierung.de 

Melanie Schultz
Landeszentrale für politische Bildung
Mecklenburg-Vorpommern
Jägerweg 2
19053 Schwerin
Tel.: 0385 30 20 910
Fax: 0385 30 20 922
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