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Dienstag, 11. April 2017

Ein schnelles Netz

Vom Altersruhesitz zum Hot Spot
von Heiko Wruck
BERICHT
Goldberg/gc. Die Einwohnerentwicklung des Amtes Goldberg-Mildenitz ist bisher nur leicht rückläufig. Wurden zum 31. Dezember 2014 noch 6.868 gezählt, so waren es in 2015 nur 25 Einwohner weniger. Zum 31. Dezember 2016 waren es 6.780 Einwohner. Besonders die jungen Leute verlassen das Amtsgebiet auf der Suche nach Ausbildungsplätzen und Arbeit. Die Prognose der Bevölkerungsentwicklung für das Amt Goldberg-Mildenitz erwartet bis zum Jahr 2030 einen weiteren Rückgang von bis zu 18 Prozent nach heutigem Stand.

Besonders die Unter-20-Jährigen werden künftig dem Amtsgebiet fehlen – und damit auch die Grundlagen späterer Familiengründungen. Um wieder als Arbeits- und Wohnstandort sowie als Lebensmittelpunkt attraktiver zu werden, setzt die Amtsverwaltungen unter anderem auf den Breitbandausbau und damit auf die Versorgung mit dem schnellen Internet. Die ersten Haushalte und Unternehmen könnten bereits im dritten Quartal dieses Jahres an das schnelle Web angeschlossen werden. Mit dem schnellen Internet verbinden sich weitere Vorteile, die zur Rückkehr junger Menschen führen könnten. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt günstige Wohnungsmieten und Bau- und Kaufpreise von Häusern, eine intakte Natur, zwei große Naturschutzgebiete sowie die relative Nähe Berlins und Hamburgs, beide liegen circa eineinhalb Autostunden von Goldberg entfernt, veranlassen Ältere, sich im Amtsgebiet anzusiedeln. Zuerst sind es Ferienwohnungen und Wochenendbungalows, denen oft die Verlegung des Alterswohnsitzes folgt.


Durch die Digitalisierung der Arbeitswelt und des allgemeinen Lebens scheint es greifbar, dass viele Berufspendler mit „Bürojobs“ nicht mehr zwingend jeden Tag fahren müssen. Damit wird kann das Amtsgebiet Goldberg-Mildenitz in mitten der Mecklenburger Seenplatte als Lebensmittelpunkt interessanter werden. Immerhin pendelt heute fast jeder dritte Einwohner des Amtes nach Hamburg. Ein weiterer Aspekt spielt in Sachen Lebensqualität eine besondere Rolle. Auf den rund 245 km² des Amtsgebietes gibt wegen der Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete keine Windkraftanlagen. Ein Alleinstellungsmerkmal in Mecklenburg-Vorpommern.

Bildunterschrift 1:
Marko Kinski, Leitender Verwaltungsbeamter im Amt Goldberg-Mildenitz: „Mit Sternberg und Brüel gehören wir zu den neu benannten Regionen ,Ländliche GestaltungsRäume’.“ Foto: Heiko Wruck

Bildunterschrift 2:
Angela Marschall, Zentrale Dienste/Gemeindeentwicklung im Amt Goldberg-Mildenitz: „Als Altersruhesitz ist das Amtsgebiet für Berliner und Hamburger heute schon interessant. Aber auch Touristen wollen die Region immer häufiger kennen lernen.“  Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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