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Montag, 3. April 2017

Unsere Wurzeln

von Heiko Wruck
GLOSSE
In sogenannten primitiven Kulturen gibt es die Vorstellung, dass eine Frau beim Sex in ihrem Bauch so viel Sperma ansammelt, dass daraus schließlich ein Kind entstehen muss. Deswegen kann sie, ohne Eifersucht zu wecken, sooft mit jedem Mann schlafen, wie sie will. Häufigkeit und Partner entscheidet allein sie.


Aus diesem Sexualverhalten entsteht eine besondere Gesellschaftsauffassung. Wenn sich die einzelnen Teile des entstehenden Kindes aus ganz vielen Samen von ganz unterschiedlichen Männern zusammensetzen, dann gehört dieses Kind doch praktisch dem ganzen Dorf, Clan oder Stamm. Damit hat es sehr viele Väter, die sich alle gemeinsam um das Kinderwohl bemühen. So ist die Gemeinschaft insgesamt versorgt: die Kinder, deren Mütter, die Großeltern – und die ausgelasteten Männer sowieso. Bauer, Jäger, Liebesdiener, Erzieher und Vorbild. Die haben bestimmt keinen Bock, sich in einer miesen Spelunke abends gegenseitig auf die Lippe zu boxen. Schon gar nicht wenn sie wissen, dass sie morgen wieder ran müssen.

Monogamie ist in diesen sogenannten primitiven Kulturen eine glatte Fehlanzeige. Vielleicht sollten wir grundsätzlich alle Formen des Zusammenlebens rechtlich und finanziell absolut gleichstellen und so zu unseren wirklichen Wurzeln zurückkehren.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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