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Montag, 26. Juni 2017

Alte und neue Wege

von Heiko Wruck
GLOSSE
Das ist der Unterschied: Während in China die Seidenstraße neu belebt wird, stolpert man in Europa auf dem Jakobsweg herum.

Die alte Seidenstraße verknüpfte den Handel zwischen Asien, Europa und Afrika. An ihren Schnittpunkten, Abzweigungen und Kreuzungen entwickelten sich Handels-, Dienstleistungs- und Produktionszentren. Dort tobte das Leben. Der Jakobsweg endete in jedem Fall am nur Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Das ist bis heute ein kleines unbedeutendes Nest geblieben, das ohne den toten Jakobus nie und nimmer seine traurige Berühmtheit erlangt hätte. Kein Mensch würde das Kaff heute kennen.

China investiert aktuell in die Entwicklung einer neuen Seidenstraße und hatte dazu die Regierungschefs der führenden Wirtschaftsnationen eingeladen. 100 Milliarden Euro wollen von China verteilt werden. Putin war da, Erdogan auch.  Insgesamt waren über 100 Länder auf dem Seidenstraßengipfel vertreten. Darunter waren 29 Staatschefs. Bundeskanzlerin Angela Merkel war nicht dabei. Sie hatte sich von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypris vertreten lassen. So wichtig war der zweitägige Seidenstraßengipfel wohl nicht. Dafür war Merkel aber schon lange vorher auf dem Jakobsweg unterwegs: 2014.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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