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Samstag, 11. November 2017

Deutsche Nation

von Heiko Wruck
KOLUMNE
Es gibt eine schier unglaubliche Artenvielfalt bei den Deutschen: Deutschstämmige, Geburtsdeutsche, Passdeutsche, Migrationsdeutsche, Altdeutsche, Neudeutsche, Nord-, Süd- Ost- und Westdeutsche sowie Auslandsdeutsche.


Früher gab es auch noch Mischdeutsche, zum Beispiel „Halbjuden“ und Volksdeutsche, zum Beispiel in Polen, Österreich oder im Sudetenland. Heute soll es sogar Staatsdeutsche geben, was auch immer das sein soll. Dann gibt es da noch die Schweizer Deutschen sowie die Rumänien- und Ungarndeutschen – in Siebenbürgen. Nicht zu vergessen: die Russlanddeutschen sowie ein paar Namibiadeutsche. Gleichheit sieht anders aus.

Die Artenvielfalt der Deutschen verdeutlicht, wie unbrauchbar das einst moderne deutsche Nationalkonzept in den nicht einmal 150 Jahren seines Bestehens wurde. Und was hat die nationalidentitäre Abschottung in diesen fast 15 Dekaden gebracht?

Gegründet wurde die deutsche Nation im Blute des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71. Kriegsgrund war ein Streit zwischen Frankreich und Preußen um die Frage der spanischen Thronkandidatur eines Hohenzollernprinzen. Zwei Weltkriege später ist das Staatsgebiet um ein Drittel auf die heutige Größe geschrumpft. Dazwischen lagen 40 Jahre Teilung in zwei Hoheitsgebiete, die die Menschen bis heute trennt.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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