von Heiko Wruck
KOMMENTAR
Am 22. Februar 1943 wurde die deutsche Widerstandskämpferin Sophie Scholl gemeinsam mit ihrem Bruder Hans Scholl hingerichtet. Dies ist die eine Parallele. Vom 13. bis zum 15. Februar 1945 wurde die Stadt Dresden von alliierten Luftschlägen zerstört. Bis zu 25.000 Menschen starben dabei. Dies ist die andere Parallele.
Die Geschwister Scholl hatten sich als Weiße Rose gegen das Nazi-Regime gestellt. Ihr Protest blieb vollständig wirkungslos. Auch der Tod der 25.000 Menschen in Dresden blieb vollständig wirkungslos. Die Gemeinsamkeit beider Parallelen ist die Sinnlosigkeit des Sterbens. Die einen wurden umgebracht, weil sie gegen ein unmenschliches System aufgestanden waren. Die anderen starben, weil sie einen Krieg in die Welt getragen hatten, der nun auf sie selbst zurückfiel.
Es wird der Tag kommen, da werden die Karrieristen und die Opportunisten sich den neuen Machthabern andienen, sie werden zu allem bereit sein und lauthals bekennen, dass sie schon immer fest an der Seite ihrer Führer standen. Angeblich lässt sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Doch erleben wir es heute anders. Aber wir wissen auch, wie das Ende aussieht.
Die Buddhisten kennen eine Weisheit, die uns Mahnung sein kann: Geschichte wiederholt sich solange, bis wir daraus lernen.
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