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Donnerstag, 22. März 2018

Nichts ist perfekt

von Heiko Wruck
KOMMENTAR
Ein Roboterauto hat eine Frau getötet. Das ist tragisch. Schon blasen Gegner des autonomen Fahrens zum Sturm auf die neue Technologie. Das Vertrauen in sie sei schwer erschüttert. Es ging dabei nicht einmal darum, dass ein Roboterauto zu entscheiden hatte, ob und wen es tötet – das Kind, den Rentner? Es war nur ein Unfall.


So was passiert in Deutschland aktuell rund 3.000 Mal pro Jahr. Nur dass kein Roboterauto, sondern der Mensch lenkende Kraft ist. Trotz des Unfalls sind Roboterautos viel sicherer unterwegs als menschengeführte Fahrzeuge. So sicher, dass man fragen muss, warum Menschen überhaupt noch Autos lenken? Sie sind müde, abgelenkt, euphorisch, depressiv, aggressiv, dumm. Sie stehen unter Drogen-, Medikamenten- oder Alkoholeinfluss, entscheiden falsch, setzen mörderische Vorsätze um. Das tun Roboterautos nicht. Auf deren Entwicklung zu verzichten bedeutet, Unfallzahlen nicht senken zu wollen.

Mit über über 21.000 Unfällen, nur in der alten Bundesrepublik, stellt das Jahr 1970 den Höhepunkt in der Entwicklung dar. Tempolimits auf Landstraßen gibt es seit 1972, die Promille-Grenze kam 1973. Laut einer Studie des Freiburger Historikers Peter Itzen sind circa 780.000 Menschen seit 1950 auf deutschen Straßen bei Verkehrsunfällen gestorben, mit über 31 Millionen Verletzten.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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