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Dienstag, 19. Februar 2019

Klimaschutz durch Torfersatz

Alternativen in Kultursubstraten gesucht
Redaktion: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
PRESSEMITTEILUNG
Bonn/gc. Torf ist der wichtigste Ausgangsstoff für Substrate im Gartenbau. Doch mit seiner Verwendung sind auch klimaschädliche Auswirkungen verbunden.


Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert daher die Entwicklung von Alternativen zur Torfverwendung in Kultursubstraten. Projektideen können bis zum 28. Juni 2019 beim Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) und bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) eingereicht werden.

Torf ist gut verfügbar, günstig und weist sehr gute pflanzenbauliche Eigenschaften auf. Aus diesem Grund wird Torf im Gartenbau umfangreich eingesetzt. Seine Gewinnung und Verwendung als Kultursubstrat trägt jedoch zum Klimawandel bei. Gleichwertige Alternativen zu ökonomisch vertretbaren Bedingungen stehen noch nicht zur Verfügung.

Drei Fördermodule
Um die Nachhaltigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit des Gartenbaus in Deutschland zu stärken, unterstützt das BMEL innovative Vorhaben, die insbesondere die Umstellung auf torfreduzierte oder freie Substrate fördern. Drei Module mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten wurden daher eingerichtet.

Modul A – Innovationsförderung
Modul A adressiert Vorhaben, die sich schwerpunktmäßig mit pflanzenbaulichen Fragestellungen befassen. Bei ihnen ist die Beteiligung der Privatwirtschaft obligatorisch und der Fokus liegt auf einer wirtschaftlichen Verwertung der Forschungsergebnisse.


Modul B – Bundesprogramm Ökologischer Landbau
und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)
Modul B unterstützt Projekte, die ebenfalls pflanzenbauliche Fragestellungen bearbeiten, sich jedoch insbesondere auf ökologischen und nachhaltigen Landbau beziehen. Die Vorhaben zielen auf grundlagen- und entwicklungsorientierte Forschung sowie Wissenstransfer ab.

Modul C – Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
Modul C fördert Vorhaben mit dem Schwerpunkt auf der Verwendung nachwachsender Rohstoffe als Torfersatz.

Weitere Informationen:

Hintergrund
Torf ist in den Jahrtausenden nach der letzten Eiszeit in Mooren entstanden und hat große Mengen Kohlenstoff gebunden. Durch die Gewinnung und Verwendung von Torf als Kultursubstrat wird dieser Kohlenstoff durch Abbauprozesse als Kohlendioxid wieder freigesetzt und trägt somit zum Klimawandel bei.

Aus Sicht des Klimaschutzes besteht durch die Reduzierung des Torfeinsatzes ein erhebliches Potenzial, um Treibhausgasemissionen einzusparen. Der Klimaschutzplan 2050 enthält unter anderem Maßnahmen zum Schutz von Moorböden. So soll der Torfabbau schrittweise reduziert und perspektivisch ganz eingestellt werden. Zudem soll die Verwendung von Torf als Kultursubstrat deutlich vermindert werden.

Aussender:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Pressestelle
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

Tassilo Freiherr von Leoprechting
Telefon: 0228-6845-3080
Fax: 0228-6845-3444
presse@ble.de
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