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Mittwoch, 1. April 2020

Corona bringt Innovationsschub

Breitbandausbau in MV wird noch Jahre dauern
von Heiko Wruck
BERICHT
Lassahn/gc. Die Coronakrise wird auf die Digitalisierung der Wirtschaft enorme Auswirkungen haben. Denn Heimarbeit betrifft nicht nur zahlreiche Schüler, die wegen geschlossener Schulen am heimischen Küchentisch oder im Kinderzimmer beschult werden. Sie betrifft ebenfalls die konkreten Tätigkeiten vieler Beschäftigter, die plötzlich feststellen, dass es gar nicht zwingend notwendig ist, Büropräsenz zeigen zu müssen. Und Chefs begreifen, das Mitarbeiter auch über Ergebnisse effektiv geführt werden können, statt sie ständig im Blick behalten zu müssen.


Jetzt, genau in diesem Augenblick, verändern sich die Geschäftsmodelle ganzer Branchen. Doch die Sache hat einen Haken. Der Wandel braucht flächendeckenmd ein schnelles Internet – und zwar zuverlässig an jeder Milchkanne. Insgesamt befinden sich derzeit 112 Projektgebiete aus Mecklenburg-Vorpommern im Bundes-Förderverfahren für den Breitbandausbau (Stand: 18. März). „Für 100 dieser Projekte haben sowohl Bund als auch Land bereits Mittel bewilligt“, heißt es auf Anfrage aus MVs Digitalisierungsministerium. Einen endgültigen Zuwendungsbescheid haben 80 Projektgebiete für den Glasfaserausbau bis zum Gebäude beziehungsweise bis zur Wohnung erhalten: Landkreise Ludwigslust-Parchim (16); Vorpommern-Greifswald (15); Nordwestmecklenburg (14); Vorpommern- Rügen (14); Mecklenburgische Seenplatte (8). Im Rahmen des Sonderaufrufs „Gewerbegebiete“ wurden 11 Anträge gestellt – 5 aus Nordwestmecklenburg, 6 aus Rostock. Die Entscheidung des Bundes steht hierfür noch aus.

Trotzdem wird sich der Breitbandausbau im Nordosten der Republik   auf mehrere Jahre erstrecken. Mit Hilfe der Fördermittel können bis voraussichtlich erst 2023 fast flächendeckend alle Haushalte, Unternehmen und Institutionen an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Das betrifft nur jene Vorhaben, die nach derzeit geltendem Recht förderfähig sind. Die wirtschaftliche Entwicklung und die technologische schreiten schneller voran. Vielleicht sind wir dann besser auf ein Virus vorbereitet.

Bildunterschrift:
In Mecklenburg-Vorpommern liegt die Breitbandversorgung mit mindestens 50 Mbit/s bei derzeit 75,2 Prozent. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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