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Dienstag, 15. März 2022

Die goldene Mitte

Arbeitsmediziner im Freistaat Bayern
... von Heiko Wruck
BERICHT

Lassahn/gc.
Der Freistaat Bayern belegte im Jahr 2019 mit 2.168 Arbeitsmedizinern den Platz eins im Ranking der deutschen Bundesländer. Nirgends sonst in Deutschland gab es so viele Ärztinnen und Ärzte mit arbeitsmedizinischer Fachkunde.

Dagegen stand die Freie Hansestadt Bremen mit 132 Arbeitsmedizinern am Ende der Rankingtabelle. Man sollte meinen, dass die hohe Anzahl von Arbeitsmedizinern dann auch dafür sorgt, dass sich diese auf nur wenige zu betreuende Erwerbstätige pro Arbeitsmediziner verteilen. Dem ist aber nicht so. Mit 3.264 Erwerbstätigen liegt Bayern pro Ärztin oder Arzt mit arbeitsmedizinischer Fachkunde liegt Bayern fast punktgenau im Mittelfeld des Länderrankings: Platz neun. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen hat jeder Arbeitsmediziner 6.509 Erwerbstätige zu versorgen: Platz eins. Sachsen-Anhalt lag in 2019 dagegen am Schluss der Tabelle auf Rang sechszehn: 2.282 Erwerbstätige pro Ärztin oder Arzt mit arbeitsmedizinischer Fachkunde. Der Bundesdurchschnitt lag bei 3.421 Erwerbstätigen auf jeden Arbeitsmediziner. Damals waren 12.389 Ärztinnen und Ärzte mit arbeitsmedizinischer Fachkunde in Deutschland tätig. Sie betreuten 42.378.000 Erwerbstätige.

Über 75 Prozent der Arbeitsmediziner in Deutschland war im Jahr 2019 bereits 54 Jahre oder älter. Mehr als 50 Prozent waren schon über 65 Jahre alt. Das ist eine enorme Herausforderung für die arbeitsmedizinische Versorgung der Erwerbstätigen in Deutschland. Die Arbeitsmedizin ist eine präventivmedizinische Fachrichtung. Sie untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Lebens- und Arbeitswelten der Erwerbstätigen in Deutschland. Deren Ziel ist, die Arbeitsfähigkeit und die Gesundheit der Erwerbstätigen zu erhalten, wieder herzustellen und zu fördern. 

Arbeitsgrundlagen für die Arbeitsmedizin sind unter anderem die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) sowie DGUV-Vorschriften. Neben der Demografie gehören die zeitliche und die räumliche Entgrenzung von Arbeitsprozessen, neue Technologien, die Digitalisierung sowie neue Beschäftigungsformen zu den großen Herausforderungen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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