Ärzteschaft in Deutschland 2021
... von Heiko Wruck
BERICHT
Lassahn/gc. Im Jahr 2021 waren nach Angaben der Bundesärztekammer 416.120 Ärztinnen und Ärzte berufsausübend tätig. Das waren 1,7 Prozent (rund 7.000) mehr als ein Jahr zuvor.
Ob sich im Bundesgebiet die ärztliche Versorgung in Zukunft trotz der erhöhten Zahlen sicherstellen lässt, wird dennoch bezweifelt. Das Streben nach mehr Teilzeitarbeit und weniger Überstunden hat auch die Ärzteschaft erreicht – und das bei steigenden Behandlungszahlen.
„Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft wuchs die Zahl der Behandlungsfälle in den Krankenhäusern zwischen 1991 und 2019 von 14,6 auf 19,4 Millionen“, teilt die Bundesärztekammer in ihrer Ärztestatistik (Stand: 31. 12. 2021) mit.
Hinzu kommt der demografische Wandel, der auch vor den Ärzten nicht halt macht. In der deutschen Ärzteschaft steht heute jeder Fünfte unmittelbar vor dem Ruhestand. 8,5 Prozent hatten in 2021 die 65 bereits überschritten. Eine Konsequenz ist, bis zum Jahr 2025 etwa ein Viertel der Kinder- und Jugendärzte in den Ruhestand gehen wird.
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist offenbar, dass der Personalmangel in Praxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen existenziell geworden ist. Das betrifft auch die Ärzteschaft. Auf dem Lande ist der Ärztemangel schon heute ein schier unlösbares Problem.
Einen Ausweg könnte ein gezielter Zuzug von Ärzten aus dem Ausland sein. Jedoch hat sich diese Zuwanderung laut Bundesärztekammer deutlich verlangsamt. Im Jahr 2021 waren 57.200 ausländische Ärztinnen und Ärzte nach Deutschland gekommen. Das bedeutete zwar insgesamt einen Zuwachs von 1,9 Prozent. Jedoch verzeichnete die Bundesrepublik in den Vorjahren in diesem Segment Zuwächse von 7 bis 8 Prozent.
Dem entgegen steht ein großes Heer von 132.000 Ärztinnen und Ärzten in 2021, die keine berufliche Tätigkeit ausübten. 7,7 Prozent nahmen Elternzeiten in Anspruch und 93.000 waren im Ruhestand.
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