Welche Berufe haben ein hohes Unfallrisiko?
... Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Die Unfallquote ist ein Maß für die Häufigkeit von Arbeitsunfällen in einem bestimmten Beruf. Sie wird berechnet, indem die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Relation zu der Anzahl der Beschäftigten und den geleisteten Arbeitsstunden gesetzt wird.
Was macht einen Beruf gefährlich?
Verschiedene Faktoren können das Unfallrisiko eines Berufs erhöhen. Dazu gehören:
● Arbeitsbedingungen
Die Art der Arbeit, die Arbeitsumgebung
und die verwendeten Arbeitsmittel können
ein hohes Unfallrisiko bedingen. So sind
beispielsweise Arbeiten in großer Höhe,
mit gefährlichen Maschinen oder Chemikalien
oder im Freien mit ungünstigem Wetter
besonders gefährlich. Aber auch Gewalt-
potenziale spielen bei diesen Berufen eine
große Rolle: Armee, Polizei, Sicherheits-
und Pflegekräfte.
● Persönliche Faktoren
Auch persönliche Faktoren wie Alter,
Geschlecht, körperliche Verfassung und
Erfahrung können das Unfallrisiko beein-
flussen. So sind beispielsweise junge
Menschen, Männer und Menschen mit
körperlichen Einschränkungen häufiger
von Arbeitsunfällen betroffen.
● Organisation
Auch die Organisation der Arbeit kann ein
Risikofaktor sein. So kann beispielsweise ein
Mangel an Arbeitsschutzmaßnahmen oder
eine schlechte Kommunikation zwischen
den Beschäftigten das Unfallrisiko erhöhen.
Welche Berufe haben das höchste und das geringste Unfallrisiko?
Folgende Berufe hatten in den zurückliegenden Jahren die höchsten Unfallquoten:
● Baukonstruktionsberufe
● Ausbaufachkräfte
● Berufe in der Nahrungsmittelverarbeitung
● Lokführer
● Beschäftigte in der Abfallentsorgung
● Beschäftigte in der Kinder- und Lernbetreuung
Die Berufe mit der geringsten Unfallquote waren:
● Büro- und Sekretariatskräfte
● Friseure
● Kellner
● Führungskräfte
● Hochschullehrkräfte
● Fachleute in der Softwareentwicklung
Was kann getan werden, um das Unfallrisiko zu senken?
Um das Unfallrisiko zu senken, ist es wichtig, die Ursachen von Arbeitsunfällen zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören:
● Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Dazu gehören beispielsweise die Bereitstellung von sicheren
Arbeitsmitteln und Arbeitsbereichen, die regelmäßige Schulung
der Beschäftigten in Arbeitsschutzmaßnahmen und die Schaffung
einer gesundheitsförderlichen Arbeitsatmosphäre.
● Stärkung der persönlichen Prävention
Dazu gehören beispielsweise die Sensibilisierung der
Beschäftigten für die Gefahren am Arbeitsplatz und die
Förderung von Sicherheitsbewusstsein.
● Verbesserung der organisatorischen Rahmenbedingungen
Dazu gehören beispielsweise die Einführung einer betrieblichen
Gefährdungsbeurteilung, die regelmäßige Überprüfung der
Arbeitsschutzmaßnahmen und die Schaffung einer vertrauens-
vollen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten.
Jeder Einzelne kann dazu beitragen, das Unfallrisiko zu senken, indem er sich an die Sicherheitsvorschriften hält, aufmerksam arbeitet und auf Gefahren am Arbeitsplatz hinweist.
Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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