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Dienstag, 16. Januar 2024

Tinnitus – Das unsichtbare Leiden

Ist der Phantomklang im Ohr heilbar?
... Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Tinnitus ist ein häufiges Leiden, das Millionen Menschen weltweit betrifft. Es handelt sich um ein Geräusch, das im Ohr oder im Kopf wahrgenommen wird, obwohl keine äußere Schallquelle vorhanden ist. Die Geräusche können unterschiedlich sein, z. B. ein Pfeifen, Summen, Rauschen, Klingeln oder Brummen. Sie können in einem oder beiden Ohren auftreten und in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen werden.

Wie erkennt man einen Tinnitus?
Die Diagnose eines Tinnitus ist in der Regel relativ einfach. Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte des Patienten erheben und nach möglichen Ursachen des Tinnitus fragen. Anschließend wird er das Ohr des Patienten untersuchen. In einigen Fällen sind weitere Untersuchungen, z. B. eine Hörprüfung oder eine Computertomographie des Kopfes, erforderlich.

Ursachen von Tinnitus
Die Ursachen von Tinnitus sind vielfältig. In den meisten Fällen ist eine Schädigung des Innenohrs die Ursache. Diese Schädigung kann durch Lärm, Medikamente, Krankheiten oder Verletzungen des Ohrs verursacht werden. Weitere mögliche Ursachen sind:

Hörverlust
Stress
Angst
Depressionen
Kiefergelenksdysfunktion
Bluthochdruck
Arteriosklerose
Meniere-Krankheit

Behandlung von Tinnitus
Eine vollständige Heilung von Tinnitus ist in der Regel nicht möglich. Die Behandlung zielt daher darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Tinnitus. Dazu gehören:

Medikamente
In einigen Fällen können Medikamente,
z. B. Antidepressiva oder Betablocker,
die Symptome von Tinnitus lindern.
Hörgeräte
Hörgeräte können bei Tinnitus mit Hörverlust
hilfreich sein. Sie können helfen, die Aufmerk-
samkeit des Betroffenen von den Tinnitusge-
räuschen abzulenken.
Psychotherapie
Psychotherapie kann den Betroffenen helfen,
mit den Symptomen von Tinnitus umzugehen.
Andere Therapien
Zu den weiteren Therapien für Tinnitus gehören
z. B. Tinnitus-Retraining-Therapie, Biofeedback
und Akupunktur.

Vermeidung von Tinnitus
Der beste Weg, Tinnitus vorzubeugen, ist, Lärm zu vermeiden oder zu reduzieren. Dazu gehören:

Das Tragen von Gehörschutz bei lauten Umgebungen,
z. B. bei Konzerten, Discos oder auf Baustellen.
Das Einstellen der Lautstärke von Musik und Unterhaltungs-
elektronik auf ein angemessenes Maß.
Das Vermeiden von lauten Explosionen oder Schüssen.

Leben mit Tinnitus
Tinnitus kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Betroffene berichten häufig von Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Stress und Angst. Es ist wichtig, sich nicht von den Symptomen von Tinnitus einschüchtern zu lassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Tinnitus umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen.

Tipps für den Alltag
Erkundigen Sie sich über die verschiedenen
Behandlungsmöglichkeiten für Tinnitus.
Suchen Sie sich eine Selbsthilfegruppe für
Tinnitus-Betroffene.
Teilen Sie sich Ihre Sorgen und Ängste mit
einem Freund oder Familienmitglied.
Achten Sie auf eine gesunde Lebensweise,
z. B. ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung
und regelmäßige Bewegung.

Tinnitus ist ein ernstzunehmendes Leiden, das die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, sich über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Tinnitus zu informieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Tinnitus umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen.

Wenn ein Arbeitnehmer einen Tinnitus hat, sollte der Arbeitgeber folgende Maßnahmen ergreifen:

Information und Beratung:
Der Arbeitgeber sollte den Arbeitnehmer über die Ursachen und
Folgen von Tinnitus informieren. Er sollte den Arbeitnehmer auch
beraten, wie er den Tinnitus im Alltag besser bewältigen kann.
Anpassung der Arbeitsbedingungen:
Der Arbeitgeber sollte prüfen, ob die Arbeitsbedingungen so
angepasst werden können, dass der Arbeitnehmer weniger
Lärm ausgesetzt ist. Dies kann z. B. durch den Einsatz von
Gehörschutz, die Reduzierung der Lärmquellen oder die
Änderung der Arbeitsabläufe erreicht werden.
Unterstützung bei der Rehabilitation:
Der Arbeitgeber sollte den Arbeitnehmer bei der Rehabilitation
unterstützen. Dies kann z. B. durch die Übernahme der Kosten
für Behandlungen oder Therapien erfolgen.

Arbeitnehmer
Wenn ein Arbeitnehmer einen Tinnitus hat, sollte er folgende Maßnahmen ergreifen:
Arztbesuch
Der Arbeitnehmer sollte sich so schnell wie möglich an einen
Arzt wenden, um die Ursache des Tinnitus zu ermitteln.
Klärung der Arbeitsfähigkeit: Der Arbeitnehmer sollte mit dem
Arbeitgeber klären, ob er weiterhin in der Lage ist, seine Arbeit
zu verrichten. Dies kann z. B. durch eine stufenweise Wieder-
eingliederung in den Beruf erfolgen.
Umgang mit dem Tinnitus
Der Arbeitnehmer sollte sich über verschiedene Möglichkeiten
informieren, wie er mit dem Tinnitus im Alltag umgehen kann.
Dies kann z. B. durch Entspannungstechniken, Stressabbau
oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe erfolgen.

Ist ein Tinnitus eine anerkannte Berufskrankheit?
Tinnitus allein gilt nicht als anerkannte Berufskrankheit. Allerdings kann Tinnitus eine Folge einer anerkannten Berufskrankheit sein, z. B. einer Lärmschwerhörigkeit. In diesem Fall kann der Arbeitnehmer die Anerkennung des Tinnitus als Berufskrankheit beantragen.

Die Voraussetzungen für die Anerkennung eines Tinnitus als Berufskrankheit sind:

Der Tinnitus muss durch eine anerkannte
Berufskrankheit verursacht worden sein.
Der Tinnitus muss in einem ursächlichen
Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen.
Der Tinnitus muss durch einen Arzt diagnostiziert
worden sein.

Wenn ein Arbeitnehmer einen Tinnitus hat, der durch seine berufliche Tätigkeit verursacht worden sein könnte, sollte er sich an seinen Arbeitgeber wenden. Der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer bei der Antragstellung auf Anerkennung des Tinnitus als Berufskrankheit unterstützen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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