Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz
... Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Psychische Erkrankungen sind ein ernstzunehmendes Problem am Arbeitsplatz. Sie können zu Fehlzeiten, verminderter Leistungsfähigkeit und sogar Kündigungen führen.
Die Ursachen für psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz sind vielfältig. Dazu gehören unter anderem:
● Stress
Stress ist einer der häufigsten Auslöser psychischer Erkrankungen.
Stress am Arbeitsplatz kann durch hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck,
Konflikte oder Mobbing entstehen.
● Unzufriedenheit
Unzufriedenheit mit der Arbeit, den Kollegen oder den Vorgesetzten
kann ebenfalls zu psychischen Problemen führen.
● Persönliche Faktoren
Auch persönliche Faktoren, wie z. B. eine genetische Veranlagung
oder ein schwieriges Lebensumfeld, können die Entstehung psychischer
Erkrankungen begünstigen.
Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz können sich auf verschiedene Weise äußern. Dazu gehören unter anderem:
● Ängste
Ängste können sich in Form von Panikattacken oder durch
generalisierte Angststörungen äußern.
● Depressionen
Depressionen sind gekennzeichnet durch Niedergeschlagenheit,
Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen.
● Burnout
Burnout ist eine arbeitsbedingte psychische Erkrankung, die durch
chronische Überlastung und Erschöpfung gekennzeichnet ist.
Wenn Sie bei sich oder bei einer Kollegin oder einem Kollegen Warnzeichen für eine psychische Erkrankung beobachten, sollten Sie ein Gespräch suchen und die Person ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz zu vermeiden. Dazu gehören unter anderem:
● Eine gute Work-Life-Balance
Eine gute Work-Life-Balance ist wichtig, um Stress zu reduzieren.
● Klare und faire Arbeitsbedingungen
Klare und faire Arbeitsbedingungen schaffen Sicherheit und Vertrauen.
● Unterstützung bei der Bewältigung von Stress
Arbeitgeber sollten ihren Beschäftigten Unterstützung bei der Bewältigung
von Stress anbieten.
Arbeitgeber und Führungskräfte haben die Verantwortung, die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen.
Welche Berufe und Branchen sind besonders betroffen?
Psychische Erkrankungen sind in allen Berufen und Branchen möglich, jedoch gibt es einige Berufsgruppen, die besonders gefährdet sind. Dazu gehören:
● Berufe mit hohem Stresslevel,
wie z. B. Pflegekräfte, Erzieher, Lehrer, Rettungskräfte,
Polizisten, Journalisten
● Berufe mit hoher Verantwortung,
wie z. B. Führungskräfte, Ärzte, Juristen, Ingenieure
● Berufe mit hoher Flexibilität und Unsicherheit,
wie z. B. Selbstständige, Freiberufler, IT-Mitarbeiter,
Beschäftigte in der Finanzbranche, Mitarbeiter im Handel
Warnzeichen: Wie erkennt man sie zuverlässig?
Psychische Erkrankungen können sich auf vielfältige Weise äußern. Zu den häufigsten Warnzeichen gehören:
● Veränderungen im Verhalten,
wie z. B. Rückzug, soziale Isolation, Aggressivität, Verwirrtheit;
● Veränderungen im Erleben,
wie z. B. Niedergeschlagenheit, Ängste, Panikattacken, Schuld-
gefühle, Konzentrationsschwierigkeiten;
● Veränderungen im Körper,
wie z. B. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden,
Herz-Kreislauf-Probleme.
Es ist wichtig, dass Warnzeichen frühzeitig erkannt werden, damit eine Behandlung eingeleitet werden kann. Allerdings ist es nicht immer leicht, psychische Erkrankungen zuverlässig zu erkennen. Wenn Sie bei sich oder bei einer Kollegin oder einem Kollegen Warnzeichen beobachten, sollten Sie ein Gespräch suchen und die Person ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Welche Pflichten haben Arbeitgeber?
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen. Dazu gehört, dass sie:
● ein Bewusstsein für psychische Erkrankungen schaffen
● Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention ergreifen
● Unterstützung für psychisch erkrankte Beschäftigte anbieten
Im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) haben Arbeitgeber die Möglichkeit, mit psychisch erkrankten Beschäftigten einen individuellen Plan zur Wiedereingliederung in den Beruf zu erstellen.
Wie sollen Führungskräfte damit umgehen?
Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. Sie sollten:
● ein offenes und wertschätzendes Gesprächsklima schaffen
● auf die Gesundheit ihrer Beschäftigten achten
● psychisch erkrankten Beschäftigten Unterstützung anbieten
Führungskräfte sollten sich mit den Ursachen psychischer Erkrankungen auseinandersetzen und Maßnahmen ergreifen, um diese zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise:
● eine gute Work-Life-Balance
● ausreichende Pausen und Erholungszeiten
● klare und faire Arbeitsbedingungen
● Unterstützung bei der Bewältigung von Stress
Welche Hilfsangebote gibt es?
Für psychisch erkrankte oder gefährdete Beschäftigte gibt es verschiedene Hilfsangebote, z. B.:
● ärztliche und psychotherapeutische Behandlung
● Selbsthilfegruppen
● betriebliche Unterstützungsangebote, wie z. B.
das Betriebliche Eingliederungsmanagement
Arbeitgeber sollten psychisch erkrankten Beschäftigten Informationen über diese Hilfsangebote geben und sie bei der Inanspruchnahme unterstützen.
Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz sind ein ernstzunehmendes Problem. Arbeitgeber und Führungskräfte haben die Verantwortung, die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen. Dazu gehört, dass sie Warnzeichen frühzeitig erkennen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention ergreifen und Unterstützung für psychisch erkrankte Beschäftigte anbieten.
Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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