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Mittwoch, 15. Mai 2024

Diversität in Unternehmen

Chancengleichheit für alle Beschäftigten
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Diversität in der Belegschaft lediglich auf eine zugeordnete oder selbstgewählte geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung reduzieren zu wollen, greift deutlich zu kurz. Der Diversitätsbegriff in der Belegschaft beschreibt heute die generelle Vielfalt menschlichen Daseins. Für Unternehmen ist Diversität in der Belegschaft ein Vorteil, weil sie unterschiedliche Denkweisen und soziale Erfahrungen bündelt. Diversität in der Belegschaft ist eine wertvolle Ressource, die umfangreich genutzt werden kann, aber auch Konfliktpotenzial bietet.

Dem heutigen Diversitäts-Konzept ging die Idee einer Heterogenität voraus. Hier ging es um die Identitätsbildung in sozialen Gruppen. Das später entwickelte Diversitäts-Konzept bekämpfte ursprünglich den Rassismus in den USA und setzte sich für die  Chancengleichheit von Gruppen (Farbige, Indigene) ein. Das moderne Diversitäts-Konzept betrifft nicht nur Hautfarbe und Ethnie. Es beschreibt ebenfalls Geschlecht und Sexualität, geschlechtliche Identität, sexuelle Identität, Alter, Religion, Kultur, körperliche und geistige Besonderheiten, Erfahrungen, Bildung, Fähigkeiten, geografische Herkunft und Karrierewege.

Was bedeutet Diversität in der Belegschaft?
Diversität im Unternehmen umfasst verschiedene Dimensionen:
Persönliche Merkmale
z. B. Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, sexuelle
Orientierung, Behinderung, Ethnie, Sprache
Berufliche Merkmale
Ausbildung, Erfahrung, Fähigkeiten, Karrierewege
Kognitive Merkmale
Denkweisen, Werte, Einstellungen, Gewohnheiten

Welche Rolle spielt Diversität bei der Sicherheitsunterweisung?
Eine diversitätsgerechte Sicherheitsunterweisung könnte in der Landessprache (hier Deutsch) gendern. Sie sollte in allen Sprachen verfügbar sein, die im Unternehmen gesprochen werden. Fremdwörter und Fachvokabular sollten vermieden. Die Sprache sollte klar und einfach sein. Diversitätsgerechte Sicherheitsunterweisungen sollten schriftlich (ggf. auch in Brailleschrift), als Video und Audio, als Handout und in praktischen Übungen vorliegen. Menschen lernen unterschiedlich gut. Manche lernen besser durch Sehen oder Hören, andere durch Lesen oder Üben. Unterschiedliche Wertvorstellungen sollten stark berücksichtigt werden. Manche Kulturen favorisieren Autoritäten sowie Gebote und Verbote. Andere bevorzugen Teilhabe und Ermessensspielräume. Hier entscheidet sich, wie Mitarbeiter auf Sicherheitsanweisungen reagieren. Wichtig ist alle Mitarbeitergruppen gleichmaßen respektvoll anzusprechen.

Was bedeutet Diversitätsmanagement?
Vielfalt im Unternehmen zu fördern und zu nutzen, ist eine strategische Überlegung. Hier geht es darum ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeiter respektiert und wertgeschätzt werden, ihre Potenziale voll entfalten können und am Unternehmenserfolg teilhaben. Sowohl was ihre Karrieren und Arbeitsprozesse sowie die Arbeitszeitgestaltung und die Work-Life-Balance als auch finanzielle Aspekte betrifft.

Diversitätsmanagement betrifft unterschiedliche Facetten, z. B.:

Sensibilisierung für Diversität
Schulungen und Workshops für Mitarbeiter und Führungskräfte
Faires Recruiting
Unvoreingenommene Auswahlverfahren und vielfältige Talentpools
Förderung von Inklusion
Schaffung einer wertschätzenden Unternehmenskultur
Diversitätsmonitoring
Regelmäßige Überprüfung der Diversität in der Belegschaft
Regelmäßige Messung des Erfolgs von Diversitätsmaßnahmen

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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