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Dienstag, 23. Juli 2024

Schmerzen und Taubheit

Karpaltunnelsyndrom behandelt lassen
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Ein dauerhaft schmerzhaftes Handgelenk kann auf ein Karpaltunnelsyndrom hinweisen. Diese Erkrankung sollte nicht unbehandelt bleiben. Wird es nicht behandelt, kann dies zu dauerhaften Schäden führen: chronische Schmerzen, zunehmende Taubheit, Muskelschwund, Verlust der Feinmotorik, dauerhafte Nervenschäden.

Was genau ist ein Karpaltunnelsyndrom?
Wenn der Mittelnerv (Nervus medianus) im Handgelenk eingeklemmt wird, spricht man vom Karpaltunnelsyndrom (KTS) oder von einer Kompressionsneuropathie (auch Medianuskompressionssyndrom). Der Mittelnerv führt durch den Karpaltunnel – von der Handwurzel bis in die Finger. Der Karpaltunnel ist eine tunnelartige, bindegewebig fest umschlossene Röhre.

Welche Symptome hat das Karpaltunnelsyndrom?
Typische Symptome sind:

Schmerzen und Taubheit
Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und/oder Ringfinger,
vor allem nachts
Kribbeln und Brennen
betroffen sind Dauen und Finger
Schwächegefühl
Kraftverlust der Hand, Problem beim Greifen und Halten
Schwellungsgefühl in der Hand
auch wenn keine sichtbare Schwellung erkennbar ist,
zunehmendes Taubheitsgefühl, Minderung des Tastgefühls

Welche Ursachen hat das Karpaltunnelsyndrom?
Die genauen Ursachen des Karpaltunnelsyndroms sind nicht konkret festgelegt. Verschiedene Faktoren wurden nachgewiesen, die das Risiko eines Karpaltunnelsyndrom erhöhen. Dazu zählen:

Anatomische Faktoren
Enger Karpaltunnel oder veränderte Handgelenksanatomie
Geschlecht
Frauen sind häufiger betroffen (kleinere Karpaltunnel)
Berufliche Tätigkeiten
regelmäßige, monotone Handbewegungen, starken Druck auf
das Handgelenk und Vibrationen
Erkrankungen
Diabetes, Rheuma, Schilddrüsenunterfunktion, Amyloidose,
Gicht, Akromegalie
Schwangerschaft
hormonelle Veränderungen (Flüssigkeitseinlagerungen)

Ist das Karpaltunnelsyndrom eine Berufserkrankung?
Ja. Das Karpaltunnelsyndrom kann seit dem Jahr 2015 (Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) Nr. 2108) als Berufserkrankung anerkannt werden. Es muss jedoch nachweislich durch eine berufliche Tätigkeit verursacht oder verschlimmert worden sein.

Wie kann dem Karpaltunnelsyndrom vorgebeugt werden?
Folgende Maßnahmen können hilfreich sein:

● ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
● regelmäßige Pausen
● Dehn- und Lockerungsübungen
● Variation der Tätigkeiten
● Korrektur falscher Handhaltung
● gesunde Lebensweise

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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