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Sonntag, 8. September 2024

Die typischen Herbstallergien

Allergene kennen und vermeiden
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Der Herbst ist schön, nur nicht unbedingt für Allergiker. Hier sind einige praktische Tipps, um Herbstallergien zu vermeiden und die Symptome zu lindern. Allergien, die typischerweise in den Herbstmonaten auftreten, sind als Herbstallergien bekannt. Sie werden ausgelöst von Pollen, Sporen und Tierhaaren oder von den Hinterlassenschaften der Hausstaubmilben. Häufiges Niesen, laufende Nase, juckende Augen und Atembeschwerden können auf eine Allergie hinweisen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, einen Allergologen zu konsultieren. Er kann helfen, die oder den Auslöser zu identifizieren und eine geeignete Behandlungsmöglichkeit zu finden.

Typische Herbstallergien
Pollenallergie Ambrosia
Eine der häufigsten Ursachen für Herbstallergien
sind die Pollen der Ambrosia. Sie können über
weite Strecken transportiert werden. Symptomatisch
sind Niesen, laufende Nase, juckende Augen, Husten
und Atembeschwerden.

Pollenallergie Beifuß
Der Pollen des Beifußes ist ebenfalls eine häufige
Ursache von Herbstallergien. Die allergene Potenz
ist sehr hoch. Die Symptome sind denen der Ambrosia
sehr ähnlich. Die Blütezeit dauert bis Ende Oktober.

Brennnesseln
Wer gegen Brennnesselpollen allergisch ist, der leidet
häufig auch an weiteren Pollenallergien. Symptomatisch
sind neben Niesen, laufender Nase, juckenden Augen
und Husten sowie ein juckender Rachenbereich oder
ein allergisches Asthma. Die Blütezeit der Brennnessel
dauert bis Ende November.

Schimmelpilze
Schimmelpilze kommen fast überall vor. Deswegen sind
ihre Sporen immer in der Luft vorhanden. Sie gedeihen
in wechselhaften feucht-warmen Umgebungen und sind
im Herbst besonders präsent. Die Allergie-Symptome sind
denen des Beifuß und der Ambrosia gleich. Schimmelpilz-
allergien können Asthmaanfälle auslösen.

Hausstaubmilben
Eine Hausstaubmilbenallergie wird durch den Kot von
Hausstaubmilben ausgelöst. Zwar sind Hausstaubmilben
das ganze Jahr hindurch präsent, im Herbst und Winter
jedoch können durch den Heizungsbetrieb und die daraus
resultierende trockenere Luft die Symptome verstärkt auf-
treten. Außerdem verbringen die Menschen im Herbst und
im Winter deutlich mehr Zeit in ihren Wohnungen, was zu
einer häufigeren Nutzung der Liegemöglichkeiten führt (Bett,
Couch, Teppich). Symptome sind auch hier: Niesen, laufende
Nase, juckende Augen und Atembeschwerden.

Tierhaare
Im Herbst, wenn die Menschen mehr Zeit drinnen verbringen,
dann sind sie auch häufiger und länger mit Tierhaaren und
Hautschuppen von Haustieren in Kontakt. Die können zwar
das ganze Jahr über Allergien auslösen, im Herbst und Winter
gilt dies jedoch ganz besonders. Zu den Symptomen gehören
Niesen, eine laufende Nase, juckende Augen und auch Atem-
beschwerden. Auch bei einem kompletten Verzicht auf Haustiere
kann der Allergenkontakt erhalten bleiben. Tierhaarallergene
sind sehr stabil. Sie werden häufig über die Kleidung verschleppt
und werden an Orten nachgewiesen, an denen keine Tiere ge-
halten werden (Schulen, Büros, Fabriken).

Kenne deine Allergene
Ein Allergietest kann helfen, die genauen Auslöser zu identifizieren. Bei Allergietests können unterschiedliche Verfahren zu Anwendung kommen. Diese Test werden ausschließlich von Fachleuten durchgeführt.

● In-vitro-Testverfahren
● Hauttests
● Provokationstests
● Inhalative Provokationen

Vermeide Kontakt mit Allergenen
Im Freien
In vielen Wettervorhersagen werden auch die
Pollenflugvorhersagen vermittelt. An den dort
genannten Tagen sollten Allergiker Aktivitäten
im Freien an Tagen mit hohem Pollenflug auf
jeden Fall vermeiden. Bei Gartenarbeiten sind
eine Maske und Handschuhe sinnvoll. Das an-
schließende Dusche danach ist unverzichtbar,
um Pollen abzuwaschen. Wenn Allergiker aus
dem Freien nach Hause kommen, sollten sie die
Kleidung wechseln, um Pollen nicht im Haus zu
verbreiten.

Im Haus
In der Wohnung und im Büro oder auch in der
Fabrikhalle ist es sinnvoll, Luftfilter einzusetzen,
die die Luft kontinuierlich von Allergenen reinigen.
Die Luftfeuchtigkeit sollte unter 50 % bleiben, um
Schimmelpilze zu verhindern. Filteranlagen und
regelmäßiges Staubsaugen helfen, Allergene zu
entfernen.

Pflege der Nasenwege
Nasenspülungen Nasenspülung mit Salzwasser
sind gut geeignet, um Allergene aus den Nasenwegen
zu entfernen. Nasensprays mit Kochsalzlösung helfen
ebenfalls gut, die Nasenschleimhäute zu befeuchten
und Allergene zu entfernen.

Ernährung und Lebensstil
Das Immunsystem kann mit einer ausgewogenen
Ernährung aus der Herbstküche unterstützt werden.
Lebensmittel, die Allergien auslösen, sollten strikt
vermieden werden (z. B. Nüsse, Käse, Milch).

Hydratation
Trinke ausreichend Wasser, um die Schleimhäute
feucht zu halten.

Natürliche Mittel
Kräutertees und Tees mit Ingwer, Kamille oder
Pfefferminze können helfen, die Symptome zu lindern.
Auch lokaler Honig kann helfen, das Immunsystem
gegen lokale Pollen zu stärken. Industriell hergestellter
Honig ist dafür weniger geeignet, weil er im Produktions-
prozess zu lange zu stark erhitzt werden muss. Es gibt
Menschen, behaupten, dass Akupunktur helfen kann,
Allergiesymptome zu lindern.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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