Erste-Hilfe im Büro
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Viele Menschen in Deutschland arbeiten in der Behaglichkeit eines Büros. Nur selten schlägt ihnen eine fallende Last aufs Haupt. Nur gelegentlich fügen Sie sich tiefe Schnittverletzungen zu. Und schwere Stürze bleiben in Büros ebenfalls eher die Ausnahme. Doch trotzdem passiert das alles natürlich. Schreibtischarbeiter sind anderen Risiken ausgesetzt: Stress, Termindruck, Überforderung, Mobbing, Überstunden. So was führt dann schon mal zu einem handfesten Herzinfarkt. Notfälle mit SOS-Potenzial sind insgesamt natürlich gar nicht so selten im Büro. Deswegen sollte jeder Büroarbeiter auch wissen, was bei der Ersten Hilfe generell zu tun ist. Hier ein paar hilfreiche Hinweise.
● Was sind die wichtigsten Maßnahmen bei einem Notfall?
► Gewährleisten der Sicherheit: Sie selbst und die betroffene
Person müssen sich sich in einer möglichst sicheren Um-
gebung befinden. Entfernen Sie sich und die Person aus
dem Gefahrenbereich.
► Rettungskräfte: Rufen Sie sofort den Notruf (112). Berichten
Sie klare und präzise Informationen: Standort, Art des Notfalls,
Zustand des Unfallopfers.
► Bewusstsein überprüfen: Ist die Person ansprechbar? Ist die
Person verwirrt?
► Atmung überprüfen: Ist der Atem gleichmäßig, stoßweise,
keuchend, rasselnd, tief oder flach? Atmet die Person nicht,
Herz-Lungen-Wiederbelebung einleiten - 30 Herzdruckmassagen,
zwei Mund-zu-Mund-Beatmungen. Wiederholen, bis der Patient
wieder alleine atmet.
► Stabile Seitenlage: Atmet die bewusstlose Person, bringen Sie
sie in die stabile Seitenlage - Kopf nach hinten geneigt, der Mund
bleibt offen, um die Atemwege frei zu halten.
► Blutungen stillen: Direkt auf die Wunde drücken - mit einem sauberen
Tuch oder Verband. Betroffene Körperstelle höherlegen.
► Schocklage: Ein Schock (blasse oder bläuliche Haut, Verwirrung, kalter
Schweiß, schwacher und schneller Puls ...) ist ein lebensbedrohlicher
Zustand. Die Person muss flach liegen, Beine hoch, wärmen, Atemwege
frei halten, beruhigen und trösten.
► Verbrennungen kühlen: Verwenden Sie kein Eis, um Verbrennungen zu
kühlen, sondern nur kaltes Wasser. Keine Schockkühlung vornehmen,
Güsse und Untertauchen können hier zum Tod führen. Besser mit
nassen kalten Tüchern vorsichtig runterkühlen für circa 10 - 15 Minuten.
► Im Gespräch bleiben: Sprechen Sie mit dem Unfallopfer. Zeigen Sie
Empathie. Beruhigen und trösten Sie die Person. Seien Sie der ruhende
Fels in der tobenden Brandung.
● Wie erkennt man lebensbedrohliche Situationen?
► Ohnmacht
► Atemstillstand oder Atembeschwerden
► Bläuliche Verfärbung der Lippen, Fingernägel oder Haut
► Fehlender oder schwacher Puls
► Starke Blutungen
► Offene Wunden: Brüche, tiefe Schnitte, große Verbrennungen
► Schockzustand
► Schwere Kopfverletzungen
► Schwere Brustschmerzen
► Plötzliche starke Brustschmerzen
► Schwere Atembeschwerden (z. B. Blut im Auswurf
► Anaphylaktischer Schock (z. B. Schwellungen im Gesicht oder Hals)
► Schwere Bauchschmerzen
Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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