Entwicklung von Forschungssoftware
Redaktion: Gesellschaft für Informatik e.V.
PRESSEMITTEILUNG
Berlin/gc. Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und die Gesellschaft für Forschungssoftware – deRSE e.V. haben eine Handreichung für eigene Leitlinien an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur effizienten Softwareentwicklung in Forschungsprojekten entwickelt, die informatische, juristische und organisatorische Aspekte adressieren.
Egal, ob in der Erforschung von Krankheiten und deren Behandlung, bei technologischen Innovationen oder in den Naturwissenschaften: Wissenschaftliche Erkenntnisse werden zunehmend durch softwaregestützte Forschung gewonnen. Die Software, die für wissenschaftliche Forschungsprojekte entwickelt und in diesen verwendet wird, ist schon heute ausschlaggebend für die Qualität der Forschung. Deshalb kommt der Entwicklung von Forschungssoftware eine immer größere Bedeutung zu. Allerdings sind genau diese Entwicklungsprozesse oft sehr ineffizient, wenig strukturiert, standardisiert und nachhaltig gestaltet.
Prof. Dr. Bernhard Rumpe, GI-Fachgruppe RSE (Research Software Engineering): „Mit der Verwendung von Software Engineering-Praktiken für die Entwicklung von Forschungssoftware, dem Research Software Engineering, können enorme Potenziale für eine hochwertigere, effizientere und nachhaltigere Forschung gehoben werden. Mit den „Muster-Leitlinien zur effizienten Softwareentwicklung in Forschungsprojekten“ wollen wir die in Jahrzehnten entwickelten und etablierten Praktiken des Software Engineering in den Forschungsinstitutionen effizient und agil anwenden, weil in vielen Bereichen immer komplexere Software entwickelt und weiterentwickelt wird.“
Dr. Jan Linxweiler, Co-Vorsitzender de-RSE: „Diese Muster-Leitlinien werden Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen helfen, eigene disziplin- und fachspezifische Leitlinien für ihre Softwareprojekte zu entwickeln. Uns ist bewusst, dass wir keine allgemeingültige Leitlinie, die auf alle Forschungskontexte und Softwareformen anwendbar ist, herausgeben können. Deshalb stellen wir explizit Varianten und optionale Textbausteine zur Verfügung, die individuell kombiniert werden können. Denn bessere Software ermöglicht bessere Forschung.“
Die GI- und de-RSE Muster-Leitlinie zur effizienten Entwicklung von Forschungssoftware sind in der digitalen Bibliothek der Gesellschaft für Informatik kostenlos erhältlich: https://dl.gi.de/items/0dd86860-ce29-4257-acfd-3d05696b842e.
Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist die größte Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. Seit 1969 vertritt sie die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik und setzt sich für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung ein. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Die GI hat sich Ethische Leitlinien gegeben, die ihren Mitgliedern als Orientierung dienen. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de.
Über die Gesellschaft für Forschungssoftware - deRSE e.V.
Der deRSE e.V. fördert Bildung und Forschung im Bereich Forschungssoftware. Ziel ist u.a. die Sicherstellung von Nachhaltigkeit und Verifizierbarkeit von wissenschaftlicher Softwareentwicklung als Teil von Forschungsprozessen, die bessere Wahrnehmung der Rolle von Software in der Forschung, die Öffnung von wissenschaftlicher Software als zentraler Baustein in Open Science, die Verankerung von Software-Veröffentlichungen im wissenschaftlichen Wertesystem sowie die Professionalisierung von Softwareentwicklung in der Forschung und die Etablierung der wissenschaftlichen Softwareentwicklung als wesentliche Kernkompetenz bei Forschenden. Weitere Informationen finden Sie unter www.de-rse.org.
Originalpublikation:
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