23,44 Angriffe pro Kalendertag
... von Heiko Wruck
BERICHT
Als PDF lesen. Lassahn/gc. Das Messer hat als Tatmittel Konjunktur. Nicht erst seit den jüngsten Angriffen im Jahr 2025 ist das so.
Das Bundeskriminalamt stellt in seiner Statistik fest, dass es bereits einen Anstieg von Messerangriffen – gefährliche und schwere Körperverletzung – im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 gegeben hat. Wurden in 2022 insgesamt 8.160 Fälle ermittelt (4.195 davon Raubüberfälle mit dem Tatmittel Messer), so waren es im Jahr 2023 bereits 8.951 Fälle insgesamt (davon 4.893 Raubüberfälle unter Verwendung von Messern). Anders ausgedrückt: Im Durchschnitt beider Jahre passierten in einem Jahr pro Kalendertag 23,44 Messerangriffe in Deutschland.
„Vor dem Hintergrund des Anstiegs von Straftaten unter Verwendung des Tatmittels ,Messer‘ hat sich die Innenministerkonferenz (IMK) auf ihrer 208. Sitzung – 6. bis 8. Juni 2018 – dafür ausgesprochen, als Grundlage für eine valide und verbesserte Darstellung der Kriminalitätslage und der daraus resultierenden Handlungserfordernisse, Messerangriffe zukünftig bundeseinheitlich statistisch zu erfassen. Seit dem 1. Januar 2020 werden daher ,Messerangriffe‘ bundesweit in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) als ,Phänomen‘ – das heißt als Information zum Fall – erfasst. Aussagen zu Tatverdächtigen sind auf der Basis nicht möglich, da durch die Erfassung des Phänomens beim Fall keine eindeutige Zuordnung des Messers zur tatverdächtigen Person bei mehreren erfassten Tatverdächtigen möglich ist. Beispielsweise können bei einem Fall der schweren Körperverletzung mit ,Phänomen Messerangriff‘ auch neben dem beziehungsweise der mit einem Messer drohenden oder handelnden Tatverdächtigen auch unbewaffnete Tatverdächtige erfasst sein. Zudem erfasst die Polizeiliche Kriminalstatistik keine Täterinformationen zum Migrationshintergrund ... Die Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Gesamtkatalogs wurden zum 1. Januar 2024 implementiert und ermöglichen somit zum Berichtsjahr 2024 eine bundeseinheitliche und vollständige Erfassung der Phänomene“, so ein Sprecher des Bundeskriminalamtes.
Messerangriffe beziehungsweise Bedrohungen mit einem Messer gehören längst zur traurigen Realität in Deutschland – die in ihrer Massivität medial in keiner Weise abgebildet wird.
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