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Freitag, 28. Februar 2025

Zwei teilen die Beute!

Ukraine bringt Dominoeffekt nach Europa
... von Heiko Wruck
KOMMENTAR
Lassahn/gc. Ohne Kiew einzunehmen, ging am 22. Februar 2025 Putins Drei-Tage-Spezialoperation in der Ukraine in ihr viertes Kriegsjahr. Russische Truppen hatten bis zu 50 Prozent des überfallenen Nachbarlandes besetzt. Sie wurden zurückgeschlagen – wider Erwarten. Selbst mit nordkoreanischer Verstärkung auf eigener Scholle und chinesischer Wirtschaftshilfe im Hintergrund konnten die Russen wenig ausrichten, misst man sie an ihren eigenen Zielen.

Nun bekommt der nicht verurteilte Verbrecher Putin Hilfe vom strafgerichtlich verurteilten Verbrecher Trump. Beiden geht es nicht um einen Frieden in der Ukraine. Es geht um Pfründe, Land und imperiale Größe. Sie brauchen keine Hilfe, um die Beute zu zerteilen. Weder die Ukraine noch die EU werden in die amerikanisch-russischen Verhandlungen einbezogen. Ob die Ukraine dem Trump-Putin-Diktat zustimmt, hängt davon ab, ob sie wehrhaft bleibt und davon, dass ihre Menschen im rückwärtigen Raum der EU Schutz vor den russischen Attacken und Geschossen finden. Da hapert es ganz erheblich.

Die EU ist in der Ukrainefrage zerstritten. Die USA drohen ihre Hilfe einzustellen. Die Ukraine hat nur wenige Soldaten und kaum eigene militärische Ressourcen. Das bedeutet, ohne maßgebliche zivile und (!) militärische Hilfe aus der EU erleidet sie das Schicksal, eine bloße Kolonie Russlands und der USA zu sein. Das bedeutet, Russland gewinnt diesen Krieg. Was sollte Putin hindern, nun auch Estland, Lettland, Litauen oder Polen und Tschechien ins Visier zu nehmen? Fallen die USA als Schutzmacht für Europa aus, zielt die russische Bedrohung auf alle Europäer. Da ist Moldawien nicht wehrfähiger als Slowenien, Polen nicht wehrfähiger als Deutschland. An der Ukraine wird sich Europas Schicksal entscheiden.

Die Ukraine muss politisch zwingend für die EU wichtig werden, weil sie für die EU überlebenswichtig ist. Wer das nicht begreift, endet als geprügelter Hund zweier Herren.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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