Potenziale und Praxisanwendungen
Redaktion: Technologiestiftung Berlin
PRESSEMITTEILUNG
Berlin/gc. • Studie zeigt: Berlin verfügt über eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, ein vielfältiges Akteursnetzwerk und konkrete Anwendungsbeispiele • Die Technologiestiftung Berlin legt mit der aktuellen Studie eine umfassende Analyse der Entwicklung, Nutzung und Perspektiven von 5G-Advanced in der Hauptstadt vor • Die Studie empfiehlt, vorhandene Kompetenzen und Projekte gezielt zu vernetzen, konkrete Anwendungsfälle zu fördern und die langfristige Entwicklung offener, verlässlicher Mobilfunklösungen voranzutreiben.
Berlin hat in den vergangenen Jahren den Ausbau des 5G-Mobilfunks aktiv vorangetrieben und wichtige Grundlagen für die nächste Entwicklungsetappe – 5G-Advanced – geschaffen. 5G-Advanced baut auf dem bestehenden 5G-Netz auf und ermöglicht deutlich höhere Datenraten, geringere Latenzzeiten (also Verzögerungen bei der Datenübertragung) sowie stabilere, zuverlässigere Verbindungen – auch in dicht bebauten, urbanen Räumen. Damit wird 5G-Advanced zur Basis für völlig neue Anwendungen, z. B. im Bereich autonomer Fahrzeuge, vernetzter Produktion oder intelligenter Städte (Smart City).
Die Studie „5G-Advanced in Berlin“ bietet eine umfassende Bestandsaufnahme zur Entwicklung und Nutzung neuer Mobilfunktechnologien in der Hauptstadt. Sie beschreibt zentrale Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, analysiert den Stand des Netzausbaus und beleuchtet konkrete Anwendungsfelder. Ein besonderer Fokus liegt auf praxisnahen Nutzungsszenarien wie 5G-Campusnetzen. Die Studie liefert damit eine fundierte Grundlage für die strategische Weiterentwicklung des Mobilfunks in Berlin – von technologischen Aspekten bis hin zu organisatorischen und regulatorischen Fragen.
„Berlin hat flächendeckendes 5G Netz. Jetzt geht es darum 5G dort einsetzen, wo es konkrete Anwendungen ermöglicht und echten Mehrwert schafft – für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft“, sagt Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. „Mit unserem 5G Netz bieten wir unter anderem der Wirtschaft die Möglichkeit lokale, sichere und leistungsstarke Netzwerke aufzubauen. Damit ist die Stadt gut aufgestellt, um die Weiterentwicklung des Mobilfunks aktiv mitzugestalten. “
Auch die Technologiestiftung Berlin betont die strategische Bedeutung des Themas: „Die Studie zeigt, dass Berlin nicht nur beim Ausbau der Netze, sondern auch bei Forschung, Entwicklung und praktischen Anwendungen gut positioniert ist. Die Vielfalt der Akteure und Projekte bildet eine solide Grundlage für den nächsten Entwicklungsschritt“, so Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin. „Wichtig ist jetzt, die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, um konkrete Lösungen voranzubringen – etwa in der urbanen Mobilität, der Industrie oder der Gesundheitswirtschaft.“
Zentrale Ergebnisse auf einen Blick:
■ Berlin verfügt über herausragende wissen-
schaftliche und unternehmerische Kompetenzen
zur Weiterentwicklung und innovativen Nutzung
von 5G und 5G-Advanced: Wissenschafts-
einrichtungen wie die TU Berlin oder die Fraunhofer-
Institute sowie zahlreiche Startups und Tech-
Unternehmen treiben die Entwicklung von
5G-Advanced-Technologien aktiv voran.
■ Netzausbau ist gut – und ermöglicht großes
Nutzungspotential: Obwohl das öffentliche
5G-Netz in Berlin weit fortgeschritten ist,
kommt die Technologie in Unternehmen bisher
nur zögerlich zum Einsatz. Besonders kleine
und mittlere Unternehmen (KMU) nutzen oft
noch keine 5G-basieren Anwendungen.
Dabei gäbe es viele Einsatzmöglichkeiten:
● Fabriken und Logistikzentren, in denen autonome
Transportroboter in Echtzeit miteinander kommunizieren;
● Intelligente Instandhaltung, bei dem Maschinen
ihre Wartungsbedarfe selbst melden;
● Telemedizin, z. B. Ferndiagnosen durch hoch-
auflösende Bildübertragung ohne Zeitverzögerung.
■ Die 5G-Technologie wird zunehmend als
Infrastruktur für die Kommunikation zwischen
Maschinen und technischen Systemen relevant
– weit über klassische Smartphone-Nutzung
hinaus. 5G-Advanced ermöglicht z. B., dass:
● Verkehrsleitsysteme, E-Autos und Ampeln in Echtzeit
miteinander „sprechen“;
● Drohnenflotten automatisch Aufgaben koordinieren
(z. B. in der Landwirtschaft oder Logistik);
● Sensoren in der Stadt (z. B. für Luftqualität,
Energieverbrauch oder Lärmmessung) unter-
einander und mit zentralen Plattformen vernetzt sind.
■ Private Campusnetze, Anwendungen in Mobilität,
Medizin und Logistik sowie vernetzte Produktions-
prozesse gehören zu den aussichtsreichsten
Feldern für 5G-Advanced. Campusnetze sind lokale,
unabhängige 5G-Netze, die z. B. auf einem Unter-
nehmensgelände, in Forschungseinrichtungen oder
an Industriestandorten betrieben werden. Sie bieten
hohe Sicherheit, geringe Latenz und volle Daten-
kontrolle. Beispiel: Eine Universität kann ein Campus-
netz nutzen, um ein autonomes Mobilitätsprojekt auf
ihrem Gelände zu betreiben – ohne auf das öffentliche
Netz angewiesen zu sein.
Die Publikation „5G-Advanced in Berlin – Einblicke in die neuartige Nutzung des Mobilfunks“ steht unter folgendem Link zum Download bereit.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Gabriele Schliwa
______________________________________