#DOSSIER Wölfe
Stand: 4. August 2025
Utrechtse Heuvelrug/gc. Am Mittwoch, 30. Juli 2025, wurde im Naturgebiet Utrechtse Heuvelrug nahe der Pyramide von Austerlitz ein sechsjähriger Junge von einem Wolf angegriffen, gebissen und in den Wald geschleift. Der Junge erlitt Biss- und Kratzwunden, insbesondere an Achselhöhle, Brust, Rücken und Gesicht, und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Vater des Jungen berichtete, dass das Tier zunächst wie ein Hund wirkte, dann aber plötzlich ihren Sohn packte und ins Gebüsch zog. Umstehende schlugen mit Stöcken auf den Wolf ein, der daraufhin flüchtete. Das Kind konnte nach ambulanter Behandlung am selben Tag nach Hause zurückkehren.
Die niederländischen Behörden gehen davon aus, dass es sich bei dem Tier um einen sogenannten Problemwolf namens Bram handelt, der bereits mehrfach auffällig geworden war. Bram hat im Jahr 2024 und Anfang 2025 schon mehrere Angriffe verübt, darunter wurde eine Frau ins Bein gebissen und ein Kind bei einem Schulausflug. Aufgrund seines anormalen und beunruhigenden Verhaltens hat die Provinz Utrecht eine Abschussgenehmigung für Bram erteilt. Ein kürzlich abgewiesener Einspruch gegen diese Maßnahme zeigte, dass die Behörden das Tier kontrollieren wollen, um weitere Vorfälle zu vermeiden. DNA-Untersuchungen sollen in rund zwei Wochen bestätigen, ob Bram auch den Jungen vom 30. Juli angegriffen hat. Die Provinz Utrecht hat daher für das betroffene Gebiet ein nächtliches Betretungsverbot erlassen und empfiehlt auch tagsüber, die Wälder nicht mit Kindern allein oder abseits der Wege zu betreten. Besondere Vorsicht wird bei Aktivitäten wie Joggen, Reiten oder Mountainbiken angeraten, da diese offenbar den Verfolgungstrieb des Wolfes auslösen können.
Das Landgut Den Treck Henschoten, wo der Angriff stattfand, rät ebenfalls zu höchster Vorsicht, solange der Problemwolf nicht getötet ist. Die Gemeindeverwaltung Woudenberg empfiehlt, das Waldgebiet rund um die Pyramide von Austerlitz zu meiden, insbesondere Familien mit Kindern. Die Warnungen der Behörden unterstreichen, dass die Sicherheit der Bevölkerung Priorität hat.
Zur Einordnung von Wolfsangriffen auf Menschen wird im Bericht auf den „Linell-Report“ verwiesen, eine norwegische Studie des Norwegischen Instituts für Naturforschung (NINA) aus dem Jahr 2002 mit dem offiziellen Titel „The fear of wolves: A review of wolf attacks on humans“. Diese umfassende Arbeit wurde von einem Team unter der Leitung von J.D.C. Linnell erstellt und analysiert weltweit bekannte Wolfsangriffe bis 2002. Der Report kommt zu dem Ergebnis, dass gesunde Wölfe normalerweise keine Gefahr für Menschen darstellen und Angriffe äußerst selten sind. Eine spätere Aktualisierung der Studie, der NINA Report 1944 von 2021, erweitert diese Datenbasis auf den Zeitraum 2002 bis 2020.
Die Originalstudien sind öffentlich zugänglich:
● NINA Oppdragsmelding 731 (2002)
● NINA Report 1944 (2021) und NINA Archiv
Quellen:
● Schweriner Volkszeitung, Hagenower Kreisblatt
vom Montag, 4. August 2025, dpa-Bericht zu
Wolfsangriff bei Utrecht
Wolf beißt Jungen in den Niederlanden
Von Michael Evers
● Bild.de: Wolf greift Kind in Niederlande an
● Jäger Magazin: Wolf greift Kind bei Utrecht an
● Tagesschau: Niederlande verschärfen Warnung nach Wolfsattacke
● WDR: Utrecht Kind von Wolf angegriffen
[web Wissenschaftliche Studien zum Thema Wolfsangriffe (NINA)
Der Bericht hält alle offiziellen Warnungen und Quellen bereit und bewahrt dabei die wesentlichen Verlinkungen, um den Vorfall und die wissenschaftliche Einordnung transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren.
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