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Donnerstag, 10. Februar 2011

Ägyptenurlauber, nur die Ruhe

von Heiko Wruck
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Glosse 
Ägyptens heutiger Pharao kam 1981 an die Macht, weil sein Vorgänger Anwar as-Sadat aus dem Amt geschossen wurde.

 
 
Mubarak führte ein Jahr später die Notstandsgesetze ein und praktiziert seither Folter im Urlaubsstaat. Ägyptens Staatschef war schon ein Freund Honeckers als die Bundeskanzlerin noch stramm das FDJ-Hemd trug, sein Land wurde zum bevorzugten Urlaubsland der Deutschen als Guido Westerwelle keine 20 Jahre alt war. Gute Beziehungen zu Ost und West waren also weder für den Osten noch für den Westen und schon gar nicht für Mubarak ein Problem. Das Tränengas, das jüngst in Kairo eingesetzt wurde, war »Made in USA«, die Panzer und Maschinenpistolen des ägyptischen Militärs sind sowjetischer Bauart. Wozu also die Aufregung um Mubarak, einen guten Verbündeten.

Schließlich war Guttenburg gerade in Indien und hat dort für den Eurofigther geworben. Die Inder wollen ihre alten russischen MIGs durch neues Kriegsgerät ersetzen. Erst im Januar wurde der usbekische Präsident Islam Karimow in Brüssel von EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso empfangen. Niemanden stört, dass Karimow verantwortlich ist für  das Massaker von Andischan im Mai 2005 – dort wurden rund 1.000 Demonstranten getötet. heiko@wruck.org