Zwei medizinische Einrichtungen geschlossen
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
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Pressemitteilung
Mogadischu/gc. Nach der
Ermordung zweier Mitarbeiter Ende Dezember 2011 in Mogadischu sieht
sich die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gezwungen, alle
Aktivitäten im Bezirk Hodan in der somalischen Hauptstadt zu beenden.
Unter
anderem werden zwei Einrichtungen mit je 120 Betten zur Behandlung von
mangelernährten Kindern sowie von Masern- und Cholerapatienten
geschlossen. Die Mitarbeiter Philippe Havet und Dr. Karel Keiluhu waren
am 29. Dezember 2011 in Mogadischu erschossen worden.
Mit der
Beendigung der Aktivitäten in Hodan wird die Hilfe von Ärzte ohne
Grenzen in der somalischen Hauptstadt um die Hälfte reduziert. Bis auf
weiteres wird die Organisation aber in anderen Bezirken von Mogadischu
sowie an zehn Standorten in anderen Teilen Somalias weiter medizinische
Hilfe leisten.
Voraussetzung für die Fortsetzung der
medizinischen Hilfe in Somalia ist aber, dass medizinisches Personal,
Patienten und die Neutralität medizinischer Einrichtungen respektiert
werden. Wo dies der Fall ist, wird Ärzte ohne Grenzen die Hilfe
weiterführen.
„Es fällt uns schwer, die Behandlung von Patienten
an einem Ort aufzugeben, an dem unsere medizinischen Teams jeden Tag
Leben retten“, erklärt Christopher Stokes, Geschäftsführer von Ärzte
ohne Grenzen in Belgien. „Die brutale Ermordung unserer Kollegen in
Hodan macht es uns jedoch unmöglich, unsere Arbeit in diesem Bezirk von
Mogadischu fortzuführen.“
Ärzte ohne Grenzen hat in Hodan
medizinische Hilfe für 200.000 Somalier geleistet, die in den
vergangenen Monaten in der Hauptstadt Zuflucht gesucht hatten. Seit
August 2011 hat die Organisation 11.787 mangelernährte Kinder, 1.232
Patienten mit schweren Durchfallerkrankungen sowie 861 mit Masern
behandelt. Die Teams haben zudem 67.228 Kinder gegen Masern geimpft.
Darüber
hinaus fordert Ärzte ohne Grenzen alle beteiligten Konfliktparteien,
die Regierung und die somalische Bevölkerung nachdrücklich auf, eine
sichere Freilassung von Montserrat Serra und Blanca Thiebaut zu
erwirken. Die beiden Mitarbeiterinnen waren am 13. Oktober 2011 im
Flüchtlingslager Dadaab in Kenia entführt worden, während sie sich dort
im Rahmen eines Nothilfe-Einsatzes um somalische Flüchtlinge kümmerten.
Ärzte
ohne Grenzen arbeitet seit 1991 in Somalia und betreibt derzeit 13
Projekte zur medizinischen Nothilfe und zur Behandlung von schwer
mangelernährten Kindern. Außerdem unterstützt die Organisation
somalische Flüchtlinge in Lagern im kenianischen Dadaab sowie in Dolo
Ado in Äthiopien.
Weitere Informationen:
Christiane Winje
Tel.: 030-700 130 240
Stefan Dold
Tel.: 030-700 130 230
Aussender:
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