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Mittwoch, 28. März 2012

Ein Jahr nach Fukushima

Japanische Lebensmittel nahezu unbelastet
Redaktion: Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
Pressemitteilung
Hamburg/gc. In Hamburg ankommende Lebensmittel aus Japan sind praktisch frei von radioaktiven Stoffen aus den Unglücksreaktoren von Fukushima.

Diese Bilanz zieht die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz mit dem Veterinär- und Einfuhramt und dem Institut für Hygiene und Umwelt zum ersten Jahrestag der schweren Erdbebenkatastrophe in Japan und dem folgenden Reaktorunglück in Fukushima.

Nach dem Unglück wurden die EU-Mitgliedsstaaten durch eine Verordnung der Europäischen Kommission dazu verpflichtet, Lebensmittelimporte aus Japan gezielt zu kontrollieren und stichprobenartig auf radioaktive Stoffe zu untersuchen.

Die Kontrolle der Lieferpapiere aller über Hamburg zum Import angemeldeten Lebensmittel aus Japan sowie die Probennahme erfolgt seither bereits vor der zollrechtlichen Abfertigung durch das Veterinär- und Einfuhramt. Die Bestimmung der radioaktiven Strahlung führt die im Institut für Hygiene und Umwelt angesiedelte Landesmessstelle für Radioaktivität durch.

Allgemein werden nur sehr wenige Lebensmittel aus Japan in die EU eingeführt. Hauptimportgüter sind Sojasoßen, Reisprodukte, alkoholische Getränke, Meeresprodukte sowie grüner Tee. Bis Ende Februar 2012 wurden insgesamt rund 1.800 solcher Sendungen in Hamburg überprüft. Daraus wurden 280 Stichproben auf die durch den Reaktorunfall freigesetzten radioaktiven Stoffe Cäsium-134, Cäsium-137 und Iod-131 untersucht.

Von allen untersuchten Proben enthielten lediglich zwölf die beiden Cäsium-Isotope, wobei die radioaktive Belastung aber weit unterhalb der gültigen Höchstwerte lag. Am häufigsten fanden sich Spuren von Radioaktivität in Proben von grünem Tee, der in der japanischen Provinz Shizuoka angebaut wird.

Die Hamburger Ergebnisse decken sich mit denen aus anderen Bundesländern bzw. anderen Mitgliedsstaaten der EU.

Die Hamburger Landesmessstelle für Radioaktivität untersucht seit den 1960er Jahren routinemäßig Umwelt- und Lebensmittelproben auf radioaktive Stoffe. Ihre heutigen Aufgaben sind vornehmlich durch das Strahlenschutzvorsorgegesetz (StrVG) geprägt, das in Folge des Unfalls von Tschernobyl 1986 erlassen wurde. Seit März letzten Jahres kommen gemäß EU-Verordnung die Analysen der Importproben aus Japan hinzu.

Aussender:
Institut für Hygiene und Umwelt
Sinje Köpke
Pressesprecherin
Tel. + 49 (40) 428 45-7304
pressestelle@hu.hamburg.de
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