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Dienstag, 28. August 2012

Hamburgs neues Schuljahr

54 neue Ganztagsschulen, mehr Lehrer
Redaktion: Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
Pressemitteilung
Hamburg/gc. Hamburgs Schüler starten mit besseren Chancen in das neue Schuljahr. Zum Schuljahresbeginn beginnen 54 Schulen mit neuen Ganztagsangeboten, mehr als jemals zuvor. Damit konnte der Rekordwert von 29 neuen Ganztagsschulen im letzen Schuljahr noch einmal deutlich gesteigert werden.

Zu den bereits bestehenden 70 Grundschulen mit Ganztagsangeboten (davon 19 in Zusammenarbeit mit einem Hort nach dem Modell „Ganztägige Betreuung an Schulen - GBS“) und 35 Stadteilschulen mit Ganztagsangeboten kommen jetzt noch einmal 45 Grundschulen (davon 39 im Modell GBS), 5 Stadtteilschulen sowie 4 Förderschulen (davon 3 im Modell GBS) mit Ganztagsangeboten hinzu.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe: „Ich freue mich über diesen deutlichen Ausbau der Ganztagsangebote, dadurch werden bessere Chancen für Kinder und Familien in Hamburg geschaffen. Schulen und Eltern wünschen sich diese neuen Angebote. Dennoch bleibt der Ausbau eine große  Herausforderung für alle Beteiligten, und deshalb bedanke ich mich insbesondere bei den Schulleitungen, Kollegien und Eltern für die tatkräftige Unterstützung beim Ausbau des Ganztags.“

Wesentliche Neuerungen zum Schuljahresbeginn sind:
Mehr Schüler: Die Schulbehörde rechnet zum kommenden Schuljahr mit insgesamt  rund 222.700 Schülern an Hamburgs staatlichen Schulen. Das sind rund 3.500 mehr als im abgelaufenen Schuljahr, davon 3.100 an den allgemeinbildenden und 400 an den berufsbildenden Schulen. An den allgemeinbildenden Schulen werden im Schuljahr 2012/13 voraussichtlich 166.400 Schüler unterrichtet (Vorjahr 163.300), an den berufsbildenden Schulen 56.300 (Vorjahr: 55.900).

Kleine Klassen: In Klassenstufe 1 der staatlichen Schulen werden 13.120 Schüler erwartet (2011: 13.300), in Klassenstufe 5 12.973 Schüler (2011: 13.460), davon 6.101 (47%) an den Stadtteilschulen, 6.740 (52%) an den Gymnasien und 132 (1%) an den sechsjährigen Grundschulen. Die ersten Klassen haben durchschnittlich 20,8 (2011: 20,7) Schüler, die Stadtteilschulen 21,8 (23,1) und die Gymnasien 27,2 (27,6).

Mehr Lehrkräfte: Aufgrund kleinerer Klassen, besserer Personalausstattung und weiterhin wachsender Schülerzahlen werden zum kommenden Schuljahr 311 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen, davon 304 an allgemeinbildenden Schulen und 7 an berufsbildenden Schulen. Von den zusätzlichen Lehrerstellen ergeben sich rund 120 aufgrund der wachsenden Schülerzahlen, ca. 93 aufgrund kleinerer Klassen und ca. 47 für den weiteren Ausbau der Ganztagsschulangebote. Die Gesamtzahl der Lehrerstellen wird damit auf 12.256 steigen. Aufgrund von Pensionierungen, Fluktuation und Stellenmehrbedarf werden im Verlauf des kommenden Schuljahres voraussichtlich 1.300 bis 1.400 neue Lehrer in Hamburger Schulen ihren Dienst antreten, davon 619 zum 1. August 2012. Weil die kleinen Klassen langsam durch das Schulsystem durchwachsen, werden auch im nächsten Jahr zusätzliche Lehrerstellen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung nötig sein.

Mehr Erzieher und Sozialpädagogen: Gegenüber dem 30. Juni 2011 erhöhte sich die Zahl der pädagogisch-therapeutischen Fachkräfte zum 30. Juni 2012 um 233 Stellen. Dieser Anstieg wird weiter anhalten. Ursache dafür sind vor allem steigende Zahlen von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an den allgemeinen Schulen und eine Zunahme der Ganztagsangebote.

Veränderte Schulangebote: Aufgrund der großen Nachfrage bei den weiterführenden Schulen wird im kommenden Schuljahr das neue Gymnasium Hoheluft als 60. Hamburger Gymnasium seine Arbeit beginnen. Die Zahl der Stadtteilschulen steigt aufgrund von neuen Stadtteilschulen in Meiendorf und Rissen sowie der Wiederaufnahme des Stadtteilschulbetriebes in der Schule Slomanstieg auf der Veddel von bislang 54 auf 57. Die Zahl der eigenständigen Grundschulen verringert sich von 195 auf 192, weil die Schulen Hausbruch und Lange Striepen zu einer Grundschule zusammenwachsen und weil die Grundschule Kirchwerder wunschgemäß der Stadtteilschule Kirchwerder sowie die Grundschule Slomanstieg der Stadtteilschule Slomanstieg angegliedert werden.

Schulbau: Schulbehörde und Schulbau Hamburg haben einen Schulausbauplan vereinbart, nach dem zwischen 2013 und 2019 insgesamt rund 2 Mrd. Euro in die Schulgebäude investiert werden. Im Schnitt sollen pro Jahr etwa 300 Mio. Euro für Sanierung und Instandhaltung sowie für den Ausbau der Schulen ausgegeben werden. Die Mittel für den Schulbau sollen deshalb im kommenden Haushalt deutlich erhöht werden. Organisatorische Veränderungen und straffere Planungen sollen für einen zügigeren und reibungsloseren Baufortschritt sorgen. Das Ausbauprogramm ist nötig, weil es aufgrund der kleineren Klassen, der wachsenden Schülerzahl, der inklusiven Beschulung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowie der Auflösung vieler früherer Haupt- und Realschulen einen seit Jahren wachsenden, erheblichen Raummangel an einzelnen Schulen gibt. Zugleich geht es darum, alle Schulen mit Kantinen für die ganztägige Betreuung auszustatten.

Jugendberufsagentur: Die ersten Standorte der neuen Jugendberufsagentur werden in diesem Schuljahr ihre Arbeit aufnehmen und Schulabgängern so neue Chancen eröffnen. Dort  werden junge Menschen unter 25 Jahren künftig unter einem Dach beraten und so an der entscheidenden Schnittstelle zwischen Schule und Beruf in allen Fragen rund um die Themen Berufswahl und -vorbereitung, Ausbildung und schulische Bildungswege unterstützt. Hamburg wird als erstes Bundesland Jugendberufsagenturen einrichten, um junge Menschen künftig zuverlässig und gezielt in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln.

(Fach-) Abitur an beruflichen Schulen: Die berufliche Ausbildung soll noch stärker als bisher die Möglichkeit bieten, höhere Schulabschlüsse zu erlangen. Dazu wird erstmals zum kommenden Schuljahr eine berufliche Oberschule (BOS) eingerichtet, in der junge Menschen nach der Ausbildung die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife erlangen können. Die Möglichkeit zum Abschluss der Fachhochschulreife soll darüber hinaus auch während der Ausbildung verbessert werden und künftig an drei weiteren Berufsschulen angeboten werden.

Neues Konzept zur sonderpädagogischen Förderung: Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden im neuen Schuljahr die Lehrer- und Erzieherstunden sowie weitere Ressourcen nach einem neuen Zuteilungssystem gerechter auf die Schulen verteilt. Alle Schulen bekommen künftig nach gleichen Maßstäben eine bedarfsgerechte Personalausstattung. Zusätzlich gibt es für alle Schulen umfassende Fortbildungs- und Beratungsangebote zum Thema „Inklusion“. Weitere Maßnahmen wie zum Beispiel die Umwandlung der kleiner werdenden Förderschulen in Regionale Bildungs- und Beratungszentren werden im Laufe des Schuljahres eingeleitet.

Vorbereitung auf das Zentralabitur 2014: Schüler, die in die Oberstufe eintreten, bereiten sich ab diesem Schuljahr bereits auf das erste Hamburger Zentralabitur in fast allen Unterrichtsfächer im Jahr 2014 vor. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden die schriftlichen Abitur-Themen zudem mit  fünf anderen Bundesländern – darunter Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen – angeglichen. Die Themengebiete liegen den Schulen bereits seit April 2012 vor, sodass die  Schüler genau vorbereitet werden können. Die Vorbereitung wird ergänzt mit Probeklausuren über die neuen Themen, die ein halbes Jahr vor dem Abitur stattfinden.

Journalistische Anfragen:
Peter Albrecht
Pressesprecher
Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung
Tel.: 040-4 28 63 2003
peter.albrecht@bsb.hamburg.de
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