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Donnerstag, 7. Februar 2013

Spanier in Süd-Thüringen

Fachkräfte für deutsche Wirtschaft
Redaktion: Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden. 
Pressemitteilung
Suhl/gc. Das Fachkräfte-Projekt der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) tritt in eine neue Phase. Am 4. Februar 2013 begrüßten IHK-Präsident Dr. Peter Traut, Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig und Rosario Jimenez von der Spanischen Botschaft die 15 spanischen Teilnehmer in Suhl. Sie werden nach einem Sprach- und Integrationstraining in den kommenden 6 Monaten in 10 Unternehmen aus dem Thüringer Wald arbeiten mit dem Ziel, auch dauerhaft ihren Lebensmittelpunkt in Südthüringen zu finden.

Die IHK Südthüringen hatte  2012 ihr Fachkräfte-Projekt gestartet. Der Internetauftritt der IHK Südthüringen wurde um ein Standortportrait in spanischer Sprache erweitert. Dort wurden auch Stellenangebote von Unternehmen platziert, die am Fachkräfte-Projekt der IHK Südthüringen teilnehmen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht über Jobs in Südthüringen über spanische Blogs und soziale Netzwerke. Die Webseite der IHK Südthüringen verzeichnete 15.000 zusätzliche Zugriffe. Am Ende lagen rund 1.000 Bewerbungen vor, aus denen die 15 spanischen Teilnehmer exakt für die vorliegenden Stellenangebote der am Projekt beteiligten Unternehmen ausgewählt wurden.

„Die Wirtschaft im Thüringer Wald öffnet sich für ausländische Fachkräfte, weil viele Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung haben. Bereits heute ist für 37 Prozent der Südthüringer Unternehmen eine weiterhin erfolgreiche Geschäftsentwicklung gefährdet, wenn sie ihre freien Stellen nicht mehr besetzen können.

„Wir, die IHK und die Unternehmen, und Sie, die spanischen Gäste, wollen gemeinsam die europäische Idee leben. Ich freue mich über den Start der Praxisphase unseres Fachkräfte-Projekts“, erklärt 
Dr. Peter Traut, Präsident der IHK Südthüringen.

Bessert sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt, dann steigen die Schwierigkeiten der Unternehmen, geeignete Bewerber zu finden. Seit 2011 entspricht die Arbeitslosenquote Südthüringens dem deutschen Durchschnitt (6,8 Prozent im Jahr 2012). Fehlende Bewerber bedeuten Mehrarbeit für die vorhandenen Belegschaften, Einschränkung des Produktions- und Servicewachstums und Verlust von Innovationstätigkeit und Wissen für die Unternehmen.

„Wir müssen bis zum Jahr 2020 hier in Thüringen 200.000 Stellen neu besetzen. Zugleich hat Spanien eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Ich halte das Fachkräfteprojekt der IHK Südthüringen für einen bedeutsamen Schritt für Europa. Es ist gut, nicht nur Fachkräfte für die Unternehmen zu gewinnen, sondern auch unterschiedliche Mentalitäten und Kulturen in den Unternehmen und der Gesellschaft zu haben. Wir dürfen nicht nur unsere Produkte globalisieren, sondern müssen uns auch selbst öffnen“, so Wirtschaftsminister Matthias Machnig in seinem Grußwort.

Die Projektteilnehmer, Frauen und Männer im Alter von 24 bis 46 Jahren, haben sich auf den Weg nach Südthüringen gemacht, weil in ihrem Heimatland eine schwere Wirtschaftskrise herrscht. Die spanische Arbeitslosenquote liegt bei 26 Prozent, bei den Unter-25-Jährigen sind 55 Prozent ohne Job. Insgesamt sind über sechs Millionen Menschen in Spanien auf der Suche nach einer neuen Stelle. „Wir sind Menschen, die arbeiten wollen und freuen uns auf ein neues Leben in einer neuen Kultur. Wir sind Europäer und als solche sollten wir uns gegenseitig helfen“, sagte einer der Spanier.

„Das Südthüringer Fachkräfteprojekt ist eine Riesenchance für die hiesigen Firmen und die spanischen Fachkräfte. Wir bieten alle unsere Unterstützung an und wünschen dem Projekt viel Erfolg“, erklärt Rosario Jimenez von der Spanischen Botschaft.

Betreut von der IHK Südthüringen beginnt nun für die spanischen Teilnehmer ein einmonatiges Sprach- und Integrationstraining. Danach machen sich die Teilnehmer auf zu den Unternehmen aus Bad Langensalza, Eisfeld, Floh-Seligenthal, Ichtershausen, Ilmenau, Meiningen und Zella-Mehlis. Die IHK Südthüringen hofft, dass sich viele Teilnehmer dauerhaft heimisch fühlen im Thüringer Wald und bald auch ihre Familien nachziehen lassen. Außerdem unterstützt die IHK gern private und politische Folgeprojekte, um den Standort und die Region voranzubringen.

Bildunterschrift:
Am 4. Februar 2013 begrüßten IHK-Präsident Dr. Peter Traut (4.v.l.), IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas (l.), Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (5.v.l.) und Rosario Jimenez (2.v.l.) von der Spanischen Botschaft die spanischen Fachkräfte in Suhl. Als Begrüßungsgeschenk gab es typische Produkte aus dem Thüringer Wald. Foto:  Industrie- und Handelskammer Südthüringen

Aussender:
Birgit Hartwig
Referatsleiter
Öffentlichkeitsarbeit/Marketing

Industrie- und Handelskammer Südthüringen
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