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Dienstag, 11. März 2014

Murks, ja bitte!

von Heiko Wruck
GLOSSE
Da gibt es in Deutschland die Initiative »Murks, nein danke!« Sie setzt sich dafür ein, dass der Verbraucher mehr Produkte bekommt, die länger, möglichst ewig, halten. So ein Quatsch!

Ist die DDR nicht auch deswegen unter die Räder gekommen, weil das Zeug bis zum Jüngsten Tag hielt? Glühbirnen mit 2.000.000 Betriebsstunden waren immerhin der Ruin der Volkswirtschaft. Und die politischen Führer hatten auch längst ihr Verfallsdatum überschritten, was unmanipulierte Wahlen unmöglich machte. Nee, ich glaube ja, die Kollegen von »Murks, nein danke« haben so rein gar nichts begriffen.

Je schneller ein Produkt sein Ende erreicht, umso öfter muss es ersetzt werden. Je öfter es ersetzt wird, umso mehr Arbeitsplätze braucht man für die Produktion. Je mehr Leute Arbeit haben, je mehr kaufen auch was. Ist doch logisch. Statt auf Langlebigkeit zu setzen, sollten wir den Verbrauch ankurbeln. 

Deichanlagen bräuchten höchstens ein Jahr zu halten. Atomkraftwerke könnten alle fünf Jahre den GAU zum Normalfall machen. Sterberate und Wiederaufbaupotenzial wären zusammen ein gigantisches Konjunkturprogramm.

Auch über die reinigende Kraft des Krieges sollte man wieder nachdenken. Der lässt sich noch besser planen und kalkulieren. 

Kontakt:
heiko@wruck.org
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