von Heiko Wruck
GLOSSE
Hurra! Montag ist Welthurentag! Da gibt’s bestimmt die Nummer zum halben Preis oder mit Glück auch Flatrate-Vögeln und zwei kostenlose Viagra oben drauf. Immer am 2. Juni, dem Welthurentag, könnten die Puffs in Stadt und Land zur „Langen Nacht der Bordelle“ einladen.
Taxiunternehmer, Kondomfabrikanten und die Getränkeindustrie würden sich ebenfalls über mehr Umsatz – und der Finanzminister über mehr Steuereinnahmen – freuen. Die käuflichen Mädchen könnten endlich mal wie am Fließband arbeiten. Und die Freier kämen an diesem Tag deutlich mehr Frauen näher als es sonst ihre Brieftaschen hergeben.
Natürlich zelebrieren Freier und Puff-Besitzer diesen Welthurentag nur, um sich von der schmutzigen Seite des Geschäfts mit der käuflichen Liebe zu distanzieren. Und das sollte auch deutlich sichtbar werden. Straßenmädchen könnten einen blinkenden Mindestlohnbutton am Gürtel tragen und Bordelle an der Tür mit einer Verbraucherampel werben. Grün – rein bio, ohne Chemie; Gelb – beim Hygieneamt bekannt, dafür auch billiger; Rot – jede Sauerei zum absoluten Tiefstpreis.
Auf diese Weise sieht der verantwortungsbewusste Freier auf einen Blick, wo es sich lohnt, hinzugehen und kann deswegen auch ein gutes Gefühl in der Hose haben.
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heiko@wruck.org
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