Tiefe Grabungen im Schweriner Schloss
Redaktion: Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Unter der Leitung von Marlies Konze führen seit Sommer 2014 Mitarbeiter des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg - Vorpommerns im Innenhof des Schweriner Schlosses archäologische Untersuchungen durch. Dort entsteht ein begehbarer Kabelkanal in einer Trasse von über 40 Metern Länge, 5 Metern Breite und 5 Metern Tiefe.
Vorher dokumentiert das Grabungsteam die Reste der Vorgängerbauten, die lange vor der Errichtung des heutigen Schlosses auf der Insel standen. Die archäologischen Arbeiten erstrecken sich über einen erheblichen Teil der Innenfläche des 1018 erstmals erwähnten slawischen Burgwalls. Etwa 1 Meter unter dem Hofpflaster liegen bereits slawische Befunde, Viehpferche des 11. Jahrhunderts.
Wiederum 1 Meter tiefer kamen in der Trasse plötzlich Bohlenwände und andere Holzkonstruktionen zu Tage. Sie gehören zum ursprünglichen Wall der Burg Schwerin, dessen Verlauf bisher nicht bekannt war. Das flächig vorhandene Schichtenpaket umfasst die Zeit vor der ersten Errichtung eines Burgwalls im 10. Jahrhundert – also noch deutlich vor der urkundlichen Ersterwähnung – bis in das 12. Jahrhundert. Die große Ausdehnung der slawischen Burg zeugt von der Bedeutung als zentralörtliches Zentrum.
Im Rahmen der gemeinsamen Wintervortragsreihe im Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden wird am Mittwoch, 17. Dezember 2014, um 19.30 Uhr, ein Vortrag angeboten. Referentin ist Marlies Konze. Sie wird in ihrem Vortrag über neue Entdeckungen von einer spannenden Ausgrabung an einem ganz besonderen historischen Ort berichten.
Bildunterschrift:
Luftbild der Ausgrabung im Innenhof des Schweriner Schlosses. Foto: Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern
Aussender:
Heike Pilz
Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden
Kastanienallee 49
19406 Groß Raden
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