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Mittwoch, 3. Dezember 2014

Schenke mit Bedacht

von Heiko Wruck
GLOSSE
Weihnachten ist so geil. In der Jahresendzeitstimmung werden uns wieder reihenweise kleine, arme Negerkinder präsentiert, die weder Spielzeug noch Medizin kennen. Ein gutes Vorbild für den eigenen Nachwuchs.

Wenn der fette Sprössling mal wieder beim Abendbrot rumzickt, reicht ein Hinweis auf den Fernseher. „Siehst du, wenn du nicht gleich wieder lieb bist, kriegt deine Play Station diesmal dieser Junge.“ Dann auf das Negerkind zeigen und abwarten. Jede Wette, der kleine Tyrann wird bis zum Fest ganz geschmeidig. Auch Gutscheine zum Schwimmen lernen funktionieren prima, wenn die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge ins Spiel gebracht werden. „Siehste, die konnten nicht schwimmen ...“

Zum Fest der Feste kommt das Edelste in uns hoch. Da spenden wir gerne einen Euro, wenn wir ein Stück Kuchen dafür kriegen. Das können sich Leistungsträger eben leisten. Ich weiß noch nicht, was ich mir zum Fest leiste. Vielleicht kaufe ich einen Meisenknödel? Oder sollte ich meinem Hund ein Drei-Gänge-Weihnachtsmenü schenken? Egal, Hauptsache es kommt von Herzen. Nach Afrika oder in die Dritte Welt schicke ich nichts. Die wissen mit Weihnachten ja rein gar nichts anzufangen. Und man will ja auch keine Begehrlichkeiten wecken.

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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