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Donnerstag, 10. Dezember 2015

Der Profi vor Ort hat die bessere Lösung

Von Lübtheen geht Musik-Equipment in den Rest der Welt
von Heiko Wruck
BERICHT
Lübtheen/gc. „Mein Vater war ein sehr guter Pianist und Violinist. Er führte mich schon früh an die Musik heran. Meine Passion war die Gitarre. In der Schule fand mein musisches Interesse die Unterstützung meines Musiklehrers. Aber da war von meinem heutigen Berufsleben noch nichts zu erkennen. Junge Menschen haben eben sehr viele – auch wechselnde – Interessen, ehe später eine Kontinuität sichtbar wird“, sagt Rolf Eggert, Chef des Lübtheener Musikhauses Eggert.


Bei Rolf Eggert war es neben der Musik, die ihn später auch ans Konservatorium führte, die Leichtathletik, die er als Leistungssport betrieb. Seine Lehrzeit mit der Ausbildung zum Zerspanungsfacharbeiter war dagegen ganz unmusikalisch. Und auch die spätere Arbeit als Inventurleiter im einstigen Fahrzeugbau Lübtheen hatte eher wenig mit Musik zu tun. In der Lehre und später im Beruf gibt es jedoch zwei musische Ankerpunkte im Leben des Rolf Eggert: die Lehrlings-Combo „REFLEXION“ und danach die Band „MEVOC“. Sie begleitete ihn über zwei Jahrzehnte bis 1996 durch ganz Ostdeutschland.

Mit der Wiedervereinigung brach auch für den gebürtigen Lübtheener eine neue Zeit an. Zuerst ging er nach Lüchow und erlernte dort die Praxis des Musik- und Instrumentenhandels. Sein damaliger Chef fragte ihn, ob er nicht einen eigenen Laden in Mecklenburg aufmachen wolle. Zeit und Markt seien günstig für solch ein Vorhaben. „Also machte ich das und gründe hier in Lübtheen mit gerade einmal 80 Quadratmetern Verkaufsfläche einen kleinen Laden. Und der schlug richtig ein“, erzählt Rolf Eggert. Dann ging es Schlag auf Schlag. Er sanierte das alte Lübtheener Stadtkino und vergrößerte sein Geschäft. Eggert expandierte nach Schwerin, blieb dort für 12 Jahre und kehrte schließlich wieder nach Lübtheen zurück. Diesmal jedoch mit Geschäftsverbindungen der halben Welt in der Tasche. „Unsere Kunden haben wir in Israel, Griechenland, Dänemark und Deutschland und Österreich. Jetzt wollen wir Drumms nach Brunei verkaufen. Aber in der Hauptsache sind wir hier in Deutschland tätig.“

Eggerts Geschäft wird von drei Säulen getragen: Als Musikhaus bietet der Vollsortimenter für Anfänger, Laien und Profis alles an, was das Musikerherz begehrt. Als Technik-, Bühnen-, Beleuchtungs- und Zubehörverleih bestückt Eggert professionelle Veranstaltungen aller Art und Mega-Events. Und er tritt auch selbst als Veranstalter auf. Damit ist er national und international sehr breit aufgestellt. „Wir machen die Air Beat One, das große Weihnachtsevent in der Schweriner Sport- und Kongresshalle oder zum Beispiel die Deutschlandtour von rewe sowie viele andere große und kleine Veranstaltungen. Unser besonderer Clou sind die Magic-Sky-Bedachungen, mit denen wir uns eine Sonderstellung in Norddeutschland erarbeitet haben. Meine Söhne Sebastian und Alexander sind in unserer Firma als Veranstaltungstechniker, in der Organisation sowie in der technischen Betreuung tätig. Bei großen Events lasse ich mir die Betreuung von Stars und bekannten Bands natürlich nicht nehmen und mixe diese am großen Tonpult oft selbst. Das macht immer wieder großen Spaß.“

Wichtig für Rolf Eggert ist, dass egal ob es ein kleiner oder großer Kunde ist, dass Professionalität geliefert wird. „Du kannst zwar im Internet mit ein paar Mausklicks versuchen, ein paar Euro zu sparen. Aber Beratung und professionelle Begleitung wirst du dort kaum finden. So was geht immer nur von Angesicht zu Angesicht. Von dieser Qualität der Beratung leben wir. Das schließt Lieferung, Montage und Reparatur ein. Versuch das mal im Netz hinzukriegen.“ Trotzdem sind die Medien auch für den Musiker und Unternehmer Rolf Eggert nach wie vor wichtig. „Sendungen wie ,Voice of Germany‘ haben lange in der Unterhaltungsindustrie gefehlt. Dort werden junge Menschen animiert, sich mit Musik zu beschäftigen und selbst Instrumente zu erlernen. Daraus wächst die Begeisterung, eigene Musik zu schaffen, die dann im Web zu finden ist. Das finde ich gut.“

Bildunterschrift:
Der Lübtheener Gitarrist und Unternehmer Rolf Eggert: „Als Vollsortiment-Musikhaus unterstützen wir gerne junge Bands in der Region mit Rat und Tat. Von den Schulen wünsche ich mir, dass sie den direkten Kontakt zu uns suchen, ehe sie im Blindflug durch‘s Web surfen, nur um ein paar Cent zu sparen, die sie hinterher teuer bezahlen. Und ein gutes Instrument lässt sich meistens reparieren.“ Foto: Heiko Wruck

● Das Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz stattete Ende April einen Bildband zum World-Press-Photo-Wettbewerb mit gedruckter Elektronik aus und schuf so für jedes Siegerfoto ein eigenes Klangumfeld. Ein gedruckter Sensor stellt fest, welche Seite des Buches der Leser öffnet, sodass der genau passende Klang zu hören ist. Laut und deutlich kommt der Ton direkt aus dem Papier. Quelle: TU Chemnitz

● Musik oder Tonkunst, ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Schallereignissen bestehen. Zu ihrer Erzeugung wird akustisches Material – Töne und Geräusche innerhalb des für den Menschen hörbaren Bereichs –, das einerseits physikalischen Eigengesetzlichkeiten, wie z. B. der Obertonreihe oder Zahlenverhältnissen unterliegt, andererseits durch die Art seiner Erzeugung mit der menschlichen Stimme, mit Musikinstrumenten, elektrischen Tongeneratoren oder anderen Schallquellen gewisse Charakteristika aufweist, vom Menschen geordnet. Quelle: Wikipedia

● Die frühesten bekannten Instrumente, die eigens zum Musizieren hergestellt worden sind, sind die Knochenflöten von Geißenklösterle auf der Schwäbischen Alb. Sie sind rund 35000 Jahre alt. Warum der Mensch in seiner Evolution musikalische Fähigkeiten erlangt hat, ist unklar. Quelle: Wikipedia

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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