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Sonntag, 10. Juli 2016

Mehr Menschen in der EU

Natürliche Bevölkerungsveränderung erstmals negativ
Redaktion: Eurostat
PRESSEMITTEILUNG
Luxembourg/gc. Am 1. Januar 2016 wurde die Bevölkerung der Europäischen Union (EU) auf 510,1 Millionen geschätzt, verglichen mit 508,3 Millionen am 1. Januar 2015.


Im Laufe des Jahres 2015 wurden in der EU fast 5,10 Millionen Kinder geboren, während über 5,2 Millionen Sterbefälle registriert wurden. Dies bedeutet, dass die EU zum ersten Mal eine negative natürliche Bevölkerungsveränderung verzeichnete. Die übrige Veränderung (positiv) ist hauptsächlich durch den Wanderungssaldo bedingt.

Die bevölkerungsreichsten Mitgliedstaaten der EU sind nach wie vor Deutschland (82,2 Millionen Einwohner), Frankreich (66,7 Millionen), das Vereinigte Königreich (65,3 Millionen) und Italien (60,7 Millionen). Zusammen beheimaten sie über die Hälfte der EU-Bevölkerung. Diese Zahlen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, rechtzeitig zum Weltbevölkerungstag (11.Juli) herausgegeben. Eine Reihe weiterer interessanter Fakten sowie eine Infografik über die EU-Bevölkerung sind ebenfalls auf der Eurostat-Webseite veröffentlicht.

Bevölkerungszuwachs in siebzehn Mitgliedstaaten
Im Jahr 2015 stieg die Bevölkerung in siebzehn EU-Mitgliedstaaten und ging in elf zurück. 
Der höchste Zuwachs wurde in Luxemburg verzeichnet (+23,3 je 1 000 Einwohner), gefolgt von Österreich (+14,4‰), Deutschland (+11,8‰), Malta (+11,7‰), Schweden (+10,6‰), Dänemark (+8,4%) und Belgien (+7,2%).

Die stärksten Rückgänge wurden hingegen in Litauen (-11,3‰), Lettland (-8,7‰) und Kroatien (-8,2‰) registriert, gefolgt von Bulgarien (-6,7‰), Griechenland (-6,0‰) und Rumänien (-5,6‰). Insgesamt nahm die EU-Bevölkerung im Laufe des Jahres 2015 um fast 2 Millionen Menschen (+3,5‰) zu.

Deutschland, Frankreich und Vereinigtes Königreich
haben größtes demografisches Gewicht 
Mit einem Anteil von 16,1% an der gesamten EU-Bevölkerung zum 1. Januar 2016 ist Deutschland nach wie vor der bevölkerungsreichste Mitgliedstaat, gefolgt von Frankreich (13,1%), dem Vereinigten Königreich (12,8%), Italien (11,9%), Spanien (9,1%) und Polen (7,4%). Von den restlichen Mitgliedstaaten haben neun einen Anteil zwischen 4% und 1,5% an der EU-Bevölkerung und elf haben einen Anteil von weniger als 1,5%.

Niedrigste Geburtenziffern in Italien, Portugal und Griechenland,
höchste in Irland, Frankreich und im Vereinigten Königreich
Im Jahr 2015 wurden in der EU knapp 5,1 Millionen Kinder geboren, das sind 40 000 weniger als im Vorjahr. Betrachtet man die einzelnen Mitgliedstaaten, wurden die höchsten Bruttogeburtenziffern in Irland (14,2 je 1 000 Einwohner), Frankreich (12,0‰), dem Vereinigten Königreich (11,9‰) und Schweden (11,7‰) registriert, während sie in Italien (8,0‰), Portugal (8,3‰) und Griechenland (8,5‰) am niedrigsten waren. Auf EU-Ebene lag die Bruttogeburtenziffer bei 10,0 je 1 000 Einwohner.

Im Jahr 2015 wurden in der EU etwas mehr als 5,2 Millionen Sterbefälle registriert, 286 000 mehr als im Vorjahr. Bulgarien (15,3 je 1 000 Einwohner) verzeichnete 2015 die höchste Bruttosterbeziffer, gefolgt von Lettland und Litauen (je 14,4‰), Ungarn (13,4‰), Rumänien (13,2‰) und Kroatien (12,9‰). Am anderen Ende der Skala waren die Werte am niedrigsten in Irland (6,4‰), Zypern (6,9‰) und Luxemburg (7,0‰). Die Bruttosterbeziffer lag in der EU bei 10,3 je 1 000 Einwohner.

Somit war Irland (mit einer natürlichen Bevölkerungsveränderung von +7,7‰) im Jahr 2015 der Mitgliedstaat, in dem die Zahl der Geburten die der Sterbefälle am deutlichsten übertraf, gefolgt von Zypern (+3,9‰), Luxemburg (+3,7‰), Frankreich (+3,0‰), dem Vereinigten Königreich (+2,7‰) und Schweden ((+2,4‰). Im Gegensatz dazu übertraf in den dreizehn Mitgliedstaaten mit einer negativen natürlichen Bevölkerungsveränderung im Jahr 2015 die Zahl der Todesfälle die der Geburten am weitesten in Bulgarien (-6,2‰), Kroatien und Ungarn (je -4,0‰), Rumänien (-3,8‰), Litauen (-3,5‰) sowie Lettland (-3,3‰). 

Geografische Informationen
Die Europäische Union (EU) umfasst Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, die Slowakei, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich.

Methoden und Definitionen
Bevölkerungsveränderung bezieht sich auf die Differenz zwischen der Bevölkerungszahl am Ende und zu Beginn eines bestimmten Zeitraums. Genauer handelt es sich um die Differenz der Bevölkerungszahlen zum 1. Januar 2016 zweier aufeinanderfolgender Jahre. Bei einem positiven Bevölkerungswachstum handelt es sich um ein Bevölkerungswachstum im engeren Sinne. Ein negatives Bevölkerungswachstum wird auch als Bevölkerungsrückgang bezeichnet. Das Bevölkerungswachstum besteht aus zwei Komponenten: natürliches Bevölkerungswachstum und Wanderungssaldo.

Die natürliche Bevölkerungsveränderung gibt die Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeburten und der Zahl der Sterbefälle im Laufe des Jahres wieder. Ein positives natürliches Bevölkerungswachstum, auch als natürlicher Bevölkerungszuwachs bezeichnet, tritt auf, wenn die Zahl der Lebendgeburten höher ist als die der Sterbefälle. Ein negatives natürliches Bevölkerungswachstum, auch als natürlicher Bevölkerungsrückgang bezeichnet, tritt auf, wenn es weniger Lebendgeburten als Sterbefälle gibt.

Die Bruttorate wird berechnet als das Verhältnis der Zahl der Ereignisse zu der Durchschnittsbevölkerung im jeweiligen Jahr. Zur Vereinfachung wird dies mit 1 000 multipliziert; daher wird das Ergebnis „je 1 000 Einwohner“ (der Durchschnittsbevölkerung) ausgedrückt.

Weitere Informationen:

Erstellung der Daten:
Andrea Gereöffy
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andrea.gereoffy@ec.europa.eu

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