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Montag, 27. März 2017

Philippinen, Entführungsrisiken gestiegen

Ärzte müssen vorläufig Mindanao verlassen
Redaktion: German Doctors
PRESSEMITTEILUNG
Mindanao/gc. Islamistische Terroristen und Rückkehrer aus dem Mittleren Osten breiten sich an German Doctors-Projektstandort Mindanao auf den Philippinen aus. Dies gefährdet die Sicherheit der ehrenamtlichen Einsatzärzte und zwang German Doctors zum vorläufigen Abzug aller deutschen Freiwilligen.


Auf Mindanao arbeitetet German Doctors schon seit vielen Jahren im Bewusstsein der Gefahr, dass dort Terroristen- und Rebellengruppen operieren. Bislang waren diese in klar abgrenzbaren Gebieten aktiv, von denen sich German Doctors fernhielt. Das „Frühwarnsystem“ informierte stets zuverlässig über Veränderungen der Gefahrenlage. Offensichtlich hat sich diese aber in letzter Zeit zugespitzt: Nach verschiedenen Informationen breiten sich islamistische Gruppierungen inzwischen auch in anderen Gebieten der Insel aus. Zudem finden zwischen den bewaffneten kommunistischen Rebellengruppen und der philippinischen Armee schwere Gefechte statt. Das Risiko, dass auch in German Doctors-Einsatzgebieten Europäer gezielt Opfer von Entführungen werden könnten, ist leider gestiegen.

Die deutsche Botschaft auf den Philippinen hat aufgrund der veränderten Gefahrenlage ganz klar die Empfehlung ausgesprochen, alle deutschen Freiwilligen – von German Doctors wie auch von anderen Organisationen – abzuziehen. Um die Ehrenamtler zu schützen, haben der German Doctors-Vorstand und das -Präsidium gemeinsam entschieden, dass vorerst alle deutschen Kurzzeitärzte Mindanao verlassen müssen, und auf unbestimmte Zeit niemand dorthin entsandt wird. Dieser Entschluss schmerzt sehr, da die Leidtragenden die Patienten sein werden, die auf medizinische Versorgung angewiesen sind. Natürlich ist das einheimische Personal weiterhin vor Ort, erhält Lohn und versucht bestmöglich zu helfen. Die philippinischen Kollegen in den Armenhospitälern in Buda und Valencia sind weiterhin für die vielen bedürftigen Patienten da; sie leisten medizinische Hilfe, wo sie nur können. Für die Rolling Clinics arbeitet German Doctors gerade mit den philippinischen Partnerorganisation intensiv daran, diese in das gemeinsam von betriebene Primary Health Care-Programm einzubinden und nach Möglichkeit fortgeschrittene philippinische Medizinstudenten für die Versorgung der Patienten in zumindest einigen Gebieten der Rolling Clinics einzusetzen.

Frustrierend ist die Entscheidung für die Ehrenamtler von German Doctors, die jetzt oder in absehbarer Zeit für einen Einsatz auf Mindanao vorgesehen waren: Sie haben sich auf ihren Einsatz vorbereitet und Urlaub eingeplant. Das einheimische Personal fürchtet die ungewisse Zukunft des Projekts, da es nicht absehbar ist, wie es dort weitergehen wird. Alle bedauern, dass die positiven Entwicklungen der letzten Jahre nun ins Stocken geraten.

Unabhängig davon geht Arbeit von German Doctors auf Mindoro und Cebu weiter. Und auch auf Mindanao wird das German Doctors-Projekt soweit wie möglich mit lokalem Personal aufrechterhalten. Zudem wird intensiv geprüft, wie es unter den gegebenen Umständen zum Wohle der Patienten dort weitergehen kann.

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