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Montag, 28. August 2017

Matheschwäche?

von Heiko Wruck
GLOSSE
Hartnäckig hält sich das Vorurteil, die Mathematik, die man in der allgemeinbildenden Schule erlernt, würde man im Leben niemals brauchen. Das ist falsch. Es sei denn, Mathelehrer sind matte Lehrer.


Ich habe immer versucht, Mathe nicht so abstrakt, sondern eher pragmatisch zu begreifen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit habe ich zum Beispiel mit meinen Schulkumpels über die Geheimnisse gleichschenkliger Dreiecke philosophiert. Wir wussten ja noch nichts darüber, aber unsere Fantasien kannten keine Grenzen. Und wenn ich an unsere unendlich vielen Kurvendiskussionen auf dem Schulhof denke, dann weiß ich, dass damit die Grundlagen für spätere Vergleiche gelegt wurden.

Nach der Schulzeit habe ich mich über viele Jahre ausgiebig – sogar im Bett – mit zahlreichen Unbekannten beschäftigt. Viele Überlegungen aus meiner Schulzeit zu den gleichschenkligen Dreiecken erwiesen sich hierbei als richtig. Auch die alten Kurvendiskussionen konnte ich anhand der Unbekannten im Detail fortsetzen.

Und seien wir ehrlich: Männer diskutieren solche mathematischen Phänomene bis ins hohe Alter bei jeder Gelegenheit. Zugegeben, manche brauchen ein ganzes Leben, um eins und eins zusammenrechnen zu können. Im Zweifel erlernen sie erst dadurch das Teilen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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