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Freitag, 24. November 2017

Durch die Blume

von Heiko Wruck
KOMMENTAR
So vieles ist einfach nur widersinnig. Oder ist das allein bei den Deutschen so? Da wird Seglern Schot- und Mastbruch gewünscht, wenn man eigentlich eine gute Fahrt meint. Bergsteiger trifft es noch übler: Hals- und Beinbruch!


Doch allem die Krone setzen die Flugbegleiter vor jedem einzelnen Flug auf. Sie erklären, wo bei einem plötzlichen Druckabfall die Atemgeräte herkommen und die Schwimmwesten zu finden sind – aber nur für den Fall einer Notwasserung. Sie vermitteln mit Gesten wie die Fluchtwege verlaufen und zeigen wo man die Kotztüten rausholt. Dann fordern sie auf, Handys und Tablets sowie alle sonstigen elektronischen Sendegeräte auszuschalten, weil sonst die sensible Flugzeugtechnik gestört würde, was zu Sicherheitsproblemen führen könne. Sind die Passagiere infolge dieser Erklärungen ausreichend verunsichert und deswegen völlig hörig, meldet sich der Flugkapitän. Er sagt an, dass er und seine Crew nicht selbstmordgefährdet sind, Familie haben und alle auch wieder heil nach Hause kommen wollen. Dann erklärt er, dass die schwere Unwetterfront kein Problem sei und man genügend Treibstoff habe, um sie zu umfliegen.

Dass selbst Blitzeinschläge an Bord nicht gefährlich seien, wird nebenbei erläutert. Dann wünscht der Captain allen einen guten Flug. Da ist man doch wirklich vollkommen bedient.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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