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Freitag, 3. November 2017

Neue Arzneien ohne Zusatznutzen

Ärzte im Nordosten verordnen zurückhaltend
Redaktion: Techniker Krankenkasse Mecklenburg-Vorpommern
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Die Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern setzen auf Bewährtes. Sie verordnen neue Medikamente, die keine wirklichen therapeutischen Innovationen sind, seltener als ihre Kollegen im Bund. Das zeigt der Innovationsreport 2017 der Techniker Krankenkasse (TK).


Der Innovationsreport erschien in diesem Jahr zum fünften Mal. Er soll dazu beitragen, die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung zu verbessern. „Wir sehen im Report, dass die Pharmaindustrie vor allem darauf bedacht ist, hohe Preise einzufordern und weniger darauf, wirklich innovative Arzneimittel zu entwickeln“, erklärt Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern. Und weiter: „Uns ist wichtig herauszufinden, welcher Nutzen für die Versicherten durch neue Arzneimittel entstehen kann.“

32 Präparate, die 2014 auf dem Markt gekommen sind, wurden in drei Kategorien nach einem Ampelschema im Report bewertet. Gibt es bereits eine verfügbare Therapie? Gibt es einen Zusatznutzen für Patienten? Verursacht das neue Medikament geringere Kosten? Durch den zeitlichen Abstand können die Wissenschaftlern der Universität Bremen auch Aussagen zutreffen, wie sich das Arzneimittel im Markt etabliert hat und ob es gegebenenfalls aktuelle Warnhinweise zur Anwendung gibt.

Das Ergebnis: Keines der 32 Präparate erhielt die Ampelfarbe „grün“. 17 Präparate wurden mit „gelb“ und 15 mit „rot“ bewertet. Echte Innovationen fanden sich also nicht unter den neuen Arzneimitteln - dafür verursachtendiese aber teilweise weitaus höhere Kosten.

Der Innovationsreport zeigt außerdem, wie oft Arzneimittel ohne Zusatznutzen in Deutschland verordnet wurden. In Mecklenburg-Vorpommern erhielten statistisch gesehen 1,4 von 1000 Versicherten diese Präparate - nur in Bayern lag diese Zahl noch niedriger (1,1 Versicherte). Fast das Dreifache von Medikamenten dieser Art bekamen Versicherte aus Nordrhein-Westfalen (3,7) verordnet (Bundesdurchschnitt 2,2).

Austenat-Wied vermutet, dass die kostenlosen TK-Arzneimittelnews in Mecklenburg-Vorpommern Früchte tragen. Diese erhalten niedergelassene Mediziner auf Wunsch regelmäßig. „Die Arzneimittelnews können Ärzte nutzen, um ihre Verordnungsweise im Sinne der Patienten weiter zu optimieren und um sich mit wenig Aufwand über rationale Arzneimitteltherapien zu informieren“,  so die TK-Chefin. Diese News sind frei vom Einfluss der Pharmaindustrie. Neben den Arzt-Informationen gibt es zusätzlich auch eine Zusammenfassung für Patienten.

Hinweis für die Redaktionen
Wissenschaftler der Universität Bremen haben mit Hilfe der TK den Innovationsreport 2017 erstellt. Die digitale Pressemappe mit dem vollständigen Report, der Präsentation von Professor Dr. Glaeske, den Statements und Infografiken finden Sie unter www.presse.tk.de (Webcode 956496).

Aussender:
Techniker Krankenkasse
Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern
Heike Schmedemann
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wismarsche Straße 142
19053 Schwerin
Tel. 0385-76 09 56 7
Mobil 0151-14 53 50 40
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