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Montag, 20. November 2017

Wehrkunde jetzt!

von Heiko Wruck
GLOSSE
Am 1. September 1978 startete im DDR-Schulunterricht das Pflichtfach „Wehrkunde“ für die 9. Klassen, ein Jahr später für die 10. Da lernte man viele nützliche Dinge über Fragen der sozialistischen Landesverteidigung oder militärisches und politisches Grundlagenwissen über die Nationale Volksarmee.


Höhepunkt war das zweiwöchige Wehrlager für alle männlichen Schüler der 9. Klassen. Die Mädchen freuten sich auf den Lehrgang für Zivilverteidigung. Der fand meistens in der Schule statt und beinhaltete die Ausbildung in Erster Hilfe und Evakuierungsmaßnahmen. Daran nahmen auch Jungen teil, die nicht ins Wehrlager durften. Handgranatenwurf, Bewegen und Orientieren im Gelände, das Tragen von Gasmasken und Schutzanzügen, das Überwinden der Sturmbahn oder das Schießen mit Luftgewehren oder mit der Kleinkaliber-Maschinenpistole, die wie eine Kalaschnikow aussah, wurden trainiert. Es gab das Exerzieren sowie Militärtheorie und Politunterricht, der von Armeeangehörigen durchgeführt wurde.

So war damals jedem Kadetten, äh, Schüler klar, wie man sich gegen einen Kernwaffenschlag wirkungsvoll schützen kann. Einfach flach hinlegen, nicht ins Licht gucken und die Luft anhalten bis die Druckwelle weg ist. Und in Aachen verteilen sie vorab Jodtabletten gegen den Super-Gau des AKW Tihange.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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