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Sonntag, 24. Dezember 2017

Frieden für alle

von Haiko Hasan Hoffmann
KOLUMNE
Als ich mal von Rabbiner Wolff mit den Worten „Frohe Weihnachten!“ schied, waren unsere christlichen Kollegen vom Interreligiösen Dialog köstlich amüsiert. Muslime und Juden feiern keine Weihnachten, Christen weder Opferfest noch Purim. Dennoch verbindet Muslime und Christen etwas.

Obwohl Muslime Jesus nicht als Sohn Gottes sehen, nicht als Herrn anrufen und nicht an den Kreuzestod glauben, lieben Muslime Jesus als Messias, Propheten, Gesandten Gottes und Sein Wort, welcher Dessen Frohe Botschaft brachte, als verheißener Sohn Mariä: „O Maria, Allah verkündet dir wahrlich die frohe Botschaft eines Wortes von Ihm. Sein Name soll sein Messias Jesus, Sohn der Maria, hochgeachtet in dieser Welt und im Jenseits und einer von jenen, die (Allah) nahe sind.“ (Quran 3:45) Jesus wird namentlich im Quran 25-mal und Maria sogar 34-mal genannt, Muhammad hingegen nur ganze viermal. Zahlreich ist die Überlieferung zu Jesus auch in der islamischen Literatur. Auch wenn Muhammad für Muslime der letzte und maßgebliche Prophet ist, so lieben Muslime auch Jesus und seine Mutter und sind mit jedem Christen, der in seinen Gefühlen verletzt wird, wenn Jesus lächerlich und verächtlich gemacht wird.

Da mir als Muslim Jesus am Herzen liegt, wünsche ich vor allem den Christen ein frohes Weihnachtsfest, auf dass Frieden für uns alle in diese von Wahnwitz und gefährlichen Dilettanten geprüfte Welt wieder einkehre.

Bildunterschrift:
Haiko Hasan Hoffmann, Islamisches Zentrum Schwerin e. V., Vorsitzender. Foto: Hoffmann

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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